Politik
Rheinland-Pfalz will öffentlichen Gesundheitsdient stärken
Mittwoch, 31. August 2016
Mainz – Das rheinland-pfälzische Kabinett will den öffentlichen Gesundheitsdienst stärken. Dazu soll das Bundesland Mitglied der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf werden. „Im Hinblick auf den bundesweiten Nachwuchsmangel sehen wir die Notwendigkeit, die Perspektiven für den öffentlichen Gesundheitsdienst neu zu bestimmen und die Grundlagen für die Gewinnung qualifizierter, motivierter Fachkräfte zu verbessern,“ erklärte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). Der Beitritt zur Akademie soll eine „kontinuierliche und einheitliche Aus-, Fort- und Weiterbildung der Ärzte sowie des weiteren Fachpersonals dauerhaft sicherstellen“, betonte die Ministerin.
Die Akademie wird von den Ländern Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein getragen – und künftig auch Rheinland-Pfalz. Sie erreicht mit ihren über 150 Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten jährlich über 3.500 Teilnehmer.
Der Personalmangel im öffentlichen Gesundheitsdienst ist seit Längerem in der Diskussion. Schon 2012 hat der 115. Deutsche Ärztetag die Träger des ÖGD aufgefordert, organisatorische Abläufe, finanzielle Voraussetzungen und Arbeitsbedingungen im ÖGD zu schaffen, die für hochqualifizierte Ärzte interessant sind.
Deutsches Ärzteblatt print
- Gesundheitsministerkonferenz: Den Gesundheitsdienst stärken
- Öffentlicher Gesundheitsdienst: Arztspezifische Tarifverträge
aerzteblatt.de
2014 widmete der Deutsche Ärztetag dem ÖGD einen ganzen Tagesordnungspunkt. Die Zahlen im ÖGD seien alarmierend, betonte Ute Teichert, Vorsitzende der „Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes“. Lediglich 0,5 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen arbeiteten im ÖGD, auf einen Arzt jünger als 50 Jahre kämen fünf Ärzte über 50. „In zehn Jahren sind die meisten heute Aktiven im Ruhestand“, stellte Teichert fest. Grund für diese missliche Situation sei in erster Linie die schlechte Bezahlung im ÖGD, betonte die Verbandsvorsitzende vor den Ärztetagsdelegierten.
Auf die Bezahlung der Ärzte im ÖGD fokussierten auch die Gesundheitsminister der Länder im Juni 2016 in Warnemünde. Sie bekräftigten ihre Forderungen aus vergangenen Konferenzen, die Ärzte „nach arztspezifischen tariflichen und besoldungsrechtlichen Regelungen für angestellte und beamtete Ärztinnen und Ärzte im ÖGD in Anlehnung an die Vergütung in Krankenhäusern“ zu entlohnen. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema


Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.