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Charité: Mehr als 40.000 Flüchtlinge in einem Jahr versorgt

Montag, 5. September 2016

Berlin – Ein Jahr nach dem Start der medizinischen Flüchtlingshilfe der Charité hat die Ber­liner Universitätsklinik nach eigenen Angaben mehr als 40.000 Flüchtlinge versorgt. Leicht sei es nicht immer gewesen, doch inzwischen habe sich die Lage entspannt, bi­lan­zierte der Ärztliche Direktor, Ulrich Frei.

Vor einem Jahr hatten Ärzte und Pflegekräfte der Charité damit begonnen, neu einge­troffenen Flüchtlingen in zunächst zwei Notunterkünften mit einer medizinischen Erst­ver­sorgung zu helfen. Aus den zu Beginn zwei medi­zinisch betreuten Notunterkünften mit 200 freiwilligen Helfern sind zwischenzeitlich drei Anlaufstellen ge­wor­den, an denen sich 42 eigens für die Flüchtlingsversorgung eingestellte Mitarbeiter aus dem ärztlichen und pflegerischen Dienst um die Frauen, Männer und Kinder kümmern.

Über 25.000 Patienten konnten bisher mit akuten und chronischen Erkrankungen be­han­delt werden, außerdem fanden 5.500 Erstuntersuchungen von neu eingetroffenen Flüchtlingen am Ankunftszentrum Bundesallee statt. Dort startet täglich ein Shuttle­bus der Charité, der bisher 8.700 Bewohner aus über 100 Flüchtlings­unter­künf­ten zu Im­pfun­gen brachte. In zwei großen Aktionen im Januar und Juli wur­den ins­ge­samt 2.000 unbe­gleitete minderjährige Flüchtlinge untersucht und geimpft, eine Vo­raus­setzung für den Schulbesuch.

„Die häufigsten Erkrankungen, mit denen Patienten zu uns kommen, sind akute Atem­wegs­infekte, Schmerzen und Verletzungen des Bewegungsapparates und Hauter­kran­kun­gen, aufgrund der hygienischen Umstände, denen die Geflüchteten teilweise wochen­lang ausgesetzt waren“, erklärte Joachim Seybold, stellvertretender Ärztlicher Direktor. Doch auch mit schwerwiegenderen körperlichen und psychischen Erkran­kun­gen werden die Experten konfrontiert. Nicht wenige Flüchtlinge litten an De­pressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen, so Seybold.

Die seit Febru­ar existierende zentrale Clearingstelle war der erste Anlaufpunkt für bisher 1.500 Erwachsene und Kinder mit psychiatrischen Erkrankungen oder Traumatisie­run­gen. Hier wurden sie von einem multilingualen Team erfahrener Psychiater aus der Er­wachse­nen-, Kinder- und Jugendpsychiatrie untersucht.

Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft und Aufsichts­rats­vor­sitzende der Charité, dankte Ärzten, Pflegekräften und Klinikleitung für die geleistete Hilfe. © dpa/EB/aerzteblatt.de

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