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Politik

Krankenhausfälle: Weniger als ein Promille ist qualitativ auffällig

Montag, 5. September 2016

/dpa

Berlin – Von den 3,25 Millionen Behandlungsfällen, die im Jahr 2014 im Rahmen der ex­ter­nen stationären Qualitätssicherung (esQS) untersucht wurden, waren 1.678 Fälle oder 0,05 Prozent qualitativ auffällig. Das geht aus dem Bericht zum Strukturierten Dialog 2015 hervor, den das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesund­heits­we­sen (IQTiG) in der vergangenen Woche veröffentlicht hat.

Im Rahmen der esQS übermittelten die Krankenhäuser im Jahr 2014 in 30 sogenannten Leistungsbereichen ihre Daten an das AQUA-Institut, das die externe Qualitätssicherung bis Ende vergangenen Jahres durchgeführt hat, sowie an die Landesgeschäftsstellen Qualitätssicherung. Zu den 30 Leistungsbereichen zählen zum Beispiel die ambulant er­worbene Pneumonie, herzchirurgische Operationen, die operative Entfernung der Gallen­blase oder die Früh- und Neugeborenenversorgung.

Vom AQUA-Institut und den Landesgeschäftsstellen wurden die Daten auf Unregel­mäßig­keiten überprüft. Rechnerisch auffällig waren die Daten dabei in 16.428 Fällen. Vielfach beruh­ten diese jedoch nicht auf Behandlungs-, sondern auf Dokumenta­tions­feh­lern. In 41 Prozent der Fälle wurden an die Krankenhäuser Hinweise über die Abweichungen verschickt. In weiteren 58 Prozent der Fälle wurden die Krankenhäuser im Rahmen des sogenannten Strukturierten Dialogs um Stellungnahmen gebeten.

Nach Auswertung dieser Stellungnahmen ergab sich, dass bei 6.261 der rechnerisch auf­fälligen Behandlungsfälle (38 Prozent) kein Behandlungsfehler zugrunde lag. In wei­teren 1.434 Fällen (9 Prozent) war eine Bewertung wegen einer fehlerhaften Dokumen­ta­tion nicht möglich. Lediglich 1.687 Fälle (10 Prozent) waren qualitativ auffällig. In drei Vierteln dieser Fälle lagen dem Bericht zufolge Hinweise auf Struktur- oder Prozess­män­gel vor. In 119 der 1.857 Krankenhausstandorte, die überprüft wurden, wurden so­ge­nannte Kollegiale Gespräche geführt, 28 Standorte wurden im Rahmen einer Vor-Ort-Begehung besucht und 794 Zielvereinbarungen getroffen.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der rechnerischen Auffälligkeiten, die im Rahmen der esQS gefunden wurden, von 17.233 auf 16.428 Behandlungsfälle reduziert. Dafür verantwortlich war dem IQTiG zufolge die Abnahme der Besonderheiten im Bereich der „Ambulant erworbenen Pneumonie“. In den übrigen Verfahren sei die Anzahl relativ stabil geblieben.

Vor Kurzem hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) dem Universitätsklinikum Frankfurt am Main untersagt, weitere Herztransplantationen durchzuführen. Als Grund nannte der G-BA, dass eine im Rahmen des Strukturierten Dialogs vorgegebene Ziel­ver­ein­barung nicht eingehalten worden war. Das Klinikum erklärte, dass stark rück­läufige Zahlen bei Spenderorganen ein wichtiger Grund dafür gewesen seien, dass es Refe­renz­werte in der Qualitätssicherung nicht habe einhalten können. So habe es wegen des Spendermangels im Jahr 2014 nur eine Herztransplantation in Frankfurt gegeben sowie drei im Jahr 2015. Von den vier Patienten hatte nur einer überlebt. © fos/aerzteblatt.de

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