Vermischtes
Urteil: Patient bespuckt dunkelhäutigen Notarzt – Bewährunsstrafe und Sozialstunden
Dienstag, 6. September 2016
Oranienburg – Ein Mann, der einen dunkelhäutigen Notarzt rassistisch beleidigt und bespuckt hat, ist gut zwei Wochen nach dem Vorfall verurteilt worden. Der 28-Jährige wurde mit fünf Monaten Gefängnis auf Bewährung bestraft und soll laut Urteil zudem 150 Sozialstunden ableisten. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Neuruppin. Zuvor hatten verschiedene Medien über das gestrige Urteil des Amtsgerichts Oranienburg berichtet.
Demzufolge war der arbeitslose Hartz-IV-Empfänger bei einer Feier betrunken auf einen Glastisch gestürzt und hatte sich mehrere Schnittwunden zugezogen. In der Notaufnahme habe ihn ein aus Kamerun stammender Mediziner behandeln wollen, der seit 18 Jahren in Deutschland lebt. Laut Aussagen von Klinikmitarbeitern soll der Betrunkene den Arzt aufs Übelste rassistisch beschimpft, bespuckt und mit dem Tode bedroht haben.
Die Behandlung hat der Mann den Zeugenaussagen zufolge nicht zugelassen und das Krankenhaus mit ungenähten Wunden verlassen. Noch in derselben Nacht hatte sich der Pöbler erneut verletzt. Darauf hatte er sich widerspruchslos von einem anderen Arzt behandeln lassen, hieß es. Vor Gericht gab der Mann an, er könne sich an die Tat vom 21. August nicht erinnern, weil er in der Nacht betrunken gewesen sei. © dpa/aerzteblatt.de

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