Vermischtes
Stress und Angststörungen begünstigen Reizdarmsyndrom
Freitag, 9. September 2016
Stuttgart – Rund elf Prozent der Weltbevölkerung leiden unter dem Reizdarmsyndrom. Chronische Bauchschmerzen, Unwohlsein, Blähungen, Verstopfungen und Durchfall schränken die Betroffenen im Alltag stark ein und senken ihre Lebensqualität. Die aktuelle Studie einer deutsch-amerikanischen Forschergruppe zeigt, dass Stress und Angstleiden die Entstehung eines Reizdarmsyndroms begünstigen.
Die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Kohortenstudie hatte untersucht, inwiefern psychologische und demografische Faktoren wie Alter und Geschlecht, körperliche Symptome sowie Magen-/Darm-Infektionen die Entstehung des Reizdarmsyndroms begünstigen. Das Ergebnis: Eine Rolle spielen das Geschlecht, die Anfälligkeit für Durchfallerkrankungen sowie Stress und seelische Leiden. Erhöht wird das Erkrankungsrisiko durch die Wechselwirkung der Faktoren. Insgesamt waren Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer, bei Menschen mit Stressdurchfall und Angststörungen trat das Reizdarmsyndrom ebenfalls öfter auf.
„Die Studie zeigt einmal mehr, dass Psyche und körperliche Beschwerden eng zusammenhängen“, sagte Harald Gündel, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM). Um eine schnelle, ganzheitliche und nachhaltige Hilfe gewährleisten zu können, sollten Betroffene deshalb neben körperlichen auch seelische Ursachen in Betracht ziehen. © hil/sb/aerzteblatt.de

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