Vermischtes
Megadeal: Bayer kauft Monsanto
Mittwoch, 14. September 2016
Leverkusen/St. Louis – Die größte Firmenübernahme durch einen deutschen Konzern ist perfekt: Bayer kauft das umstrittene US-Saatgutunternehmen Monsanto. Die beiden Konzerne unterzeichneten heute eine bindende Fusionsvereinbarung, wie sie in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten.
Zuvor hatte der Leverkusener Konzern sein Angebot noch einmal leicht auf rund 128 US-Dollar je Monsanto-Aktie erhöht. Damit bewertet Bayer das US-Unternehmen mit rund 66 Milliarden Dollar (knapp 59 Milliarden Euro), wie die Leverkusener mitteilten. Noch nie zuvor hat ein deutsches Unternehmen eine so große Übernahme gewagt.
Der Schritt sei von den Führungsgremien beider Konzerne einstimmig beschlossen worden, berichtete Bayer. Konzernchef Werner Baumann betonte, der Zusammenschluss festige die Stellung von Bayer als globales, innovationsgetriebenes Unternehmen im Gesundheits- und Pflanzenschutzbereich.
Der Zusammenschluss steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Monsanto-Aktionäre und der Freigabe durch die Regulierungsbehörden. Mit dem Abschluss der Transaktion rechnen die Konzerne bis Ende 2017. Für den Fall, dass die notwendigen Kartellfreigaben doch nicht erteilt werden sollten, hat sich Bayer zur Zahlung von zwei Milliarden US-Dollar an Monsanto verpflichtet.
Bayer hatte im Mai angekündigt, den umstrittenen Biotechnologie-Riesen übernehmen zu wollen. Zunächst bot der Leverkusener Konzern 62 Milliarden Dollar (55 Milliarden Euro) für den US-Konzern. Die Übernahme wird Bayer zur weltweiten Nummer eins im Geschäft mit Agrarchemie machen.
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Die Übernahmepläne von Bayer-Chef Baumann sind allerdings umstritten. Monsanto steht in Europa seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Außerdem vertreibt Monsanto den Unkrautvernichter Glyphosat, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein.
Umweltverbände und die Grünen äußerten scharfe Kritik an der Übernahme. „Diesen Deal darf es nicht geben. So entsteht ein übermächtiger Konzern, der den Welthunger nicht bekämpft, sondern verstärkt“, kritisierten die Grünen-Politiker Anton Hofreiter und Katharina Dröge. © dpa/aerzteblatt.de

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