Vermischtes
Weiterhin viele HIV-Patienten auf finanzielle Hilfe angewiesen
Mittwoch, 14. September 2016
Bonn – Viele HIV-positive Menschen in Deutschland sind auf finanzielle Hilfe angewiesen. Das berichtet die Deutsche Aids-Stiftung in ihrem neuen Jahresbericht 2015. Sie hat in diesem Jahr 2.068 Anträge für Einzel-, Gruppen- und Projekthilfen in Deutschland sowie Projekthilfen in Mosambik und Südafrika bearbeitet. Gegenüber dem Jahr 2014 nahmen die direkten Hilfsleistungen im In- und Ausland um 26,4 Prozent auf rund 1,5 Millionen Euro zu. Ein großer Teil der Stiftungseinnahmen ist auf Benefizprojekte zugunsten der Deutschen Aids-Stiftung zurückzuführen.
„In Deutschland konnte die Stiftung 2.362 HIV-positiven Menschen und ihren Familien in individuellen Notlagen helfen. Hinzu kommen Tausende Menschen mit HIV/Aids, die von uns geförderte Hilfsprojekte in Deutschland nutzten“, berichtete Elisabeth Pott, Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung.
„In Deutschland benötigen besonders HIV-positive Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund die Hilfe der Deutschen Aids-Stiftung“, erläuterte Ulrich Heide, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Aids-Stiftung. Neben der insgesamt schlechteren Einkommenssituation von Frauen dürfte dafür ausschlaggebend sein, dass 56 Prozent der antragstellenden Frauen alleinerziehende Mütter seien und 66 Prozent nicht in Deutschland geboren wurden, hieß es aus der Stiftung.
Seit einigen Jahren steigt die Zahl von Antragstellern, die aus Subsahara-Afrika stammen: 2015 lag sie bei 29,8 Prozent aller Antragstellenden. „Erklärbar wird diese Entwicklung durch die hohe HIV-Prävalenz in diesen Ländern. Sie beträgt im am stärksten betroffenen Land Südafrika 18,9 Prozent, ist aber auch in West- und Ostafrika deutlich höher als bei uns“, schreibt die Stiftung.
In Subsahara-Afrika konnte die Deutsche Aids-Stiftung auch die Projektförderung in Mosambik und Südafrika weiter ausbauen. In Mosambik versorgten die drei von der Stiftung geförderten Gesundheitsstationen im vergangenen Jahr 10.673 Patienten. In Südafrika förderte die Aids-Stiftung Gesundheitsberatungen in drei Townships rund um Kapstadt.
Die Stiftung ist die größte Aids-Hilfsorganisation in Deutschland, die betroffenen Menschen materielle Unterstützung bietet. Sie hilft seit fast 30 Jahren bedürftigen Menschen durch Einzelhilfen und die Unterstützung von Projekten. © hil/aerzteblatt.de

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