Ärzteschaft
Sachsen: Netzwerk startet Nachwuchskampagne für die Psychiatrie
Freitag, 16. September 2016
Annaberg-Buchholz – Das Netzwerk Ärzte für Sachsen hat heute im Erzgebirgsklinikum Annaberg eine Kampagne zur Nachwuchsgewinnung von Fachärzten für die Psychiatrie gestartet. „Psychische Störungen gehören zu den großen medizinischen und gesellschaftlichen Herausforderungen – und nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu den häufigsten und schwerwiegenden Erkrankungen“, betonte Barbara Klepsch, sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz. Sie verwies darauf, dass jede Jahr nahezu 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland und Europa unter einer psychischen Störung litten; das Risiko, zeitweilig zu erkranken, betrage fast 50 Prozent.
Unbehandelt haben psychische Störungen dauerhafte Behinderungen und erhebliche Minderungen der Lebensqualität zur Folge. In Deutschland nehmen psychische Störungen Spitzenplätze als Ursache für Krankheitsfehltage, Arbeitsunfähigkeit und frühzeitige Berentungen ein – mit steigender Tendenz.
„Ungeachtet dieser Entwicklung bestehen bereits jetzt schon Engpässe in der Versorgung. Zugleich nimmt das Interesse der Medizinstudenten an einer Facharztweiterbildung in diesem Fachgebiet immer weiter ab“, betonte der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer (SLÄK), Erik Bodendieck. Dieser Entwicklung wolle man mit einer gezielten Nachwuchsgewinnung für das Fachgebiet Psychiatrie entgegentreten.
Um Kurzfristig ein größeres Interesse an diesem Fachgebiet zu erreichen, hat das Netzwerk einen Kurzfilm „Berufsfeld Psychiatrie“ mit den entsprechenden Fördermöglichkeiten produziert. Dem Film sollen weitere Maßnahmen, wie eine stärkere Präsenz im Studium, folgen. Dazu gibt es Kontakte zu den Dekanen und Lehrstühlen in Dresden und Leipzig. © EB/aerzteblatt.de

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