Politik
Nordrhein-Westfalen: Landesregierung will Frauen besser vor Gewalt schützen
Freitag, 16. September 2016
Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen (NRW) sollen die Aktivitäten zum Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt verstärkt werden. Mit einem entsprechenden Landesaktionsplan „NRW schützt Frauen und Mädchen vor Gewalt“ bündelt das Land erstmals alle Maßnahmen, die das Ziel haben, präventiv die Entstehung von Gewalt zu verhindern, betroffenen Frauen und Mädchen frühzeitig zu helfen sowie Umfeld und Hilfesysteme zu sensibilisieren, die Folgen von Gewalt besser zu erkennen.
Dabei nimmt der Landesaktionsplan entsprechend der Leitmotive „innovativ-inklusiv-nachhaltig“ verschiedene Handlungsfelder und Zielgruppen in den Blick. Dazu gehört beispielsweise die Förderung einer traumapädagogischen Einrichtung für weibliche minderjährige Flüchtlinge und gewaltbetroffene Mädchen, die Entwicklung eines Konzepts für ein flächendeckendes Angebot zur anonymen Spurensicherung nach Sexualstraftaten sowie die Bereitstellung zusätzlicher Mittel zur Förderung von Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt.
Neben den Ereignissen der Silvesternacht von Köln oder den Bedürfnissen traumatisierter Flüchtlingsfrauen werden auch Themenfeldern wie Gewalt im digitalen Raum, Gewalt in der Prostitution oder Gewalt im Bereich Trauma und Alter eigene Kapitel gewidmet. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat viele Gesichter und meist lebenslange Folgen. Wir können Gewalt nicht abschaffen, aber den Schutz davor weiter erhöhen“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis90/Die Grünen). Gleichzeitig gelte es, Gewaltopfern bestmögliche Hilfen zu erschließen.
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Seit 2010 hat NRW seine Ausgaben auf diesem Gebiet von elf Millionen Euro auf rund 22 Millionen Euro verdoppelt. Gefördert werden derzeit 62 Frauenhäuser, 58 allgemeine Frauenberatungsstellen, 47 Fraueninitiativen gegen sexualisierte Gewalt, acht spezialisierte Beratungsstellen für Menschenhandelsopfer, zwei Fachberatungsstellen gegen Zwangsheirat, das Kompetenzzentrum Frauen und Gesundheit mit der Schwerpunktaufgabe „Medizinische Intervention bei Gewalt“ und die Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben und Schwule in NRW. © hil/sb/aerzteblatt.de

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