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Ausland

Globaler Aids-Fonds sammelt rund 13 Milliarden Dollar Spenden ein

Dienstag, 20. September 2016

/dpa

Montréal – Bei seiner Geberkonferenz in Kanada hat der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria sein Spendenziel erreicht: Der kanadische Regie­rungs­­chef Justin Trudeau gab bekannt, dass der Fonds knapp 13 Milliarden Dollar (rund 11,6 Milliarden Euro) eingeworben habe. „Wir haben fast 13 Milliarden Dollar gesammelt und damit acht Millionen Leben gerettet“, sagte Trudeau zum Abschluss des Treffens, an dem zahlreiche Staats- und Regierungschefs teilgenommen hatten.

Der in Genf ansässige Fonds (GFATM) vergibt Zuschüsse an arme Länder und Staaten in Afrika und anderen Kontinenten, die besonders stark von den drei Krankheiten be­troffen sind. Große Empfängerländer sind unter anderen Nigeria, Tansania, Südafrika, In­dien und Indonesien. Die bei der nun zu Ende gegangenen fünften Geberkonferenz ge­sammelten neuen Mittel sollen den Zeitraum 2017 bis 2019 abdecken.

Aus den Mitteln ermöglichte der globale Fonds bisher mehr als neun Millionen Menschen eine Therapie mit HIV-Medikamenten und mehr als 15 Millionen Menschen eine Tuberku­lo­sebehandlung. Zudem wurden 659 Millionen Moskitonetze zur Abwehr von Malaria­mücken verteilt. Insgesamt gab der Fonds 30 Milliarden Dollar aus und half damit, eine Ansteckung von geschätzten 300 Millionen Menschen zu verhindern.

Die UNO will Aids bis zum Jahr 2030 ausrotten und die anderen beiden Krankheiten noch früher. Größter Geldgeber des Fonds sind die USA, die in Montréal 4,3 Milliarden Dollar zusagten. Großbritannien versprach 1,4 Milliarden und Frankreich 1,2 Milliarden. Deutschland stockte seine Zahlungen an den Fonds um rund ein Drittel auf 900 Millionen Dollar auf. Der Bundestag muss dem im Zuge der Haushaltsberatungen noch zustimmen. Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen hatten den Beitrag Deutschlands als zu gering kritisiert. Der Beitrag sei „schlichtweg enttäuschend“, hieß es.

Neben zahlreichen Staats- und Regierungschefs nahmen an der Konferenz in Montréal auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der Microsoft-Gründer Bill Gates und der Pop­sänger Bono teil, der die Entwicklungshilfsorganisation One mitbegründet hat. Der U2-Sänger lobte die Politiker dafür, „die größte multilaterale Investition in ein globales Gesundheitsprojekt in der Menschheitsgeschichte zu tätigen“. „Wir haben das Wissen und die Werkzeuge, um HIV, TB und Malaria bis 2030 zu stoppen“, sagte Ban. „Lasst uns zusammenarbeiten, um diese Welt gesünder und besser zu machen.“ Der GFATM-Direk­tor Mark Dybul sagte auf der Konferenz, „wir sind die Generation, die diese Krank­heiten unter Kontrolle halten kann“. Die nächsten Jahre seien aber entscheidend, um Malaria und Tuberkulose auszurotten und HIV unter Kontrolle zu bringen.

Gesundheitsexperten sind besorgt, dass die Krankheitserreger immun gegen die üb­li­chen Medikamente werden, wenn sie nicht bald ausgerottet werden. Diese Gefahr wird auch Thema bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York sein. Dybul warnte, wenn der Tuberkulose-Erreger nicht mehr mit den gängigen Mitteln zu be­käm­pfen sei, würden die Kosten für eine Behandlung von 400 auf 15.000 Dollar steigen. © afp/aerzteblatt.de

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