NewsÄrzteschaftWechselnde Sehschärfe mögliches Warnzeichen für Diabetes
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Ärzteschaft

Wechselnde Sehschärfe mögliches Warnzeichen für Diabetes

Dienstag, 20. September 2016

Berlin – Veränderungen der Sehschärfe im Tagesablauf können ein frühes Warnzeichen für einen Diabetes mellitus sein. „Typische Schilderungen dieser Patienten lauten: Heute früh habe ich noch verschwommen gesehen, jetzt ist es wieder besser“, berichtete Ga­briele Lang von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Ein Teil der Pa­tienten wisse bis zur Augenuntersuchung nicht, dass er an der Stoffwechselstörung er­kran­kt sei, erläuterte die Leiterin der Sektion konservative Retinologie und Laser­chirur­gie der Universitäts-Augenklinik Ulm.

In vielen Fällen sind laut Fachgesellschaft Blutzuckerschwankungen die Ursache für die Visusveränderungen: „Der steigende Blutzuckerspiegel erhöht den osmotischen Druck im Auge, was wiederum zu Wassereinlagerungen in der Augenlinse führt“, erläuterte die DOG-Expertin. Die Folge sei, dass sich die Form der Linse vorübergehend verändere und damit auch die Fähigkeit, scharf zu sehen. „Wer solche Anzeichen bei sich bemerkt, sollte unbedingt einen Augenarzt aufsuchen“, rät Lang.

Bei einer Spiegelung des Augenhintergrundes lassen sich diabetesbedingte Verände­run­gen erkennen, bevor die Stoffwechselerkrankung sich mit anderen Symptomen be­merk­bar macht. „Je nach Schweregrad der Erkrankung sehen wir dann kleine rote Pünkt­chen auf der Netzhaut – dabei handelt es sich um Blutungen – oder Aussackun­gen an den Gefäßen, sogenannte Mikroaneurysmen“, so Lang.

Zu weiteren krankhaften Veränderungen zählen Schwellungen, Gefäßneubildungen der Netzhaut oder Glaskörper­blutungen. Sei bei dem Patienten kein Diabetes bekannt, schicke der Augenarzt den Patienten zum Hausarzt oder einen Internisten, um den Pa­tienten auf Diabetes hin untersuchen zu lassen, so Lang.

Schreitet die Stoffwechselstörung ungebremst voran, schädigt der Blutzucker zuneh­mend die kleinen Blutgefäße auch in der Netzhaut. Nach Angaben der Fachgesellschaft leiden 80 Prozent der Patienten, die unter Diabetes mellitus Typ 2 leiden, nach zwanzig Jahren an einer diabetischen Retinopathie. Sie ist in Industrienationen die häufigste Er­blindungsursache im erwerbsfähigen Alter. © hil/aerzteblatt.de

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
LNS
LNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Aktuelle Kommentare

    Archiv

    NEWSLETTER