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Politik

Gröhe: Hilfsangebote für Menschen mit Demenz weiter ausbauen

Mittwoch, 21. September 2016

Hermman Gröhe dpa

Berlin – Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will Unterstützungs- und Be­ratungsangebote für Menschen mit Demenz weiter ausbauen. Er zog in Berlin eine po­si­tive Zwischenbilanz der vor zwei Jahren unterzeichneten Agenda der Allianz für Men­schen mit Demenz. Sie soll die gesellschaftliche Teilhabe Betroffener verbessern und Er­krankte sowie ihre Familien unterstützen. Ziel ist eine Nationale Demenzstrategie.

Die Allianz legte anlässlich des heute begangenen Welt-Alzheimertages ihren Zwischen­bericht zur Umsetzung der Agenda vor. Er erscheint in der „Woche der Demenz“, die noch bis Sonntag bundesweit unter dem Motto „Jung und Alt bewegt De­menz“ stattfindet.

Laut Report sind in allen vereinbarten Handlungsfeldern Maßnahmen auf den Weg ge­bracht worden. Allein bei der „Unterstützung von Menschen mit Demenz und deren Fa­milien“ gebe es 140 Initiativen. Der Allianz gehören Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen sowie Verbände und Organisationen an, die auf Bundesebene Verant­wor­tung für Menschen mit Demenz tragen.

Gröhe verwies darauf, dass Pflegebedürftige Menschen mit Demenz ab dem 1. Januar 2017 gleichberechtigten Zugang zu allen Leistungen der Pflegeversicherung er­hielten. Gleichwohl bleibe die Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz für An­ge­hörige und Pflegekräfte eine große Herausforderung. Nach den Worten von Bundes­fa­milien­mi­nisterin Manuela Schwesig (SPD) strebt die Allianz an, dass „Menschen mit De­menz und ihre Angehörigen so lange wie möglich am sozialen Leben teilnehmen und in ihrem ver­trauten Umfeld bleiben können“.

Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) rief dazu auf, Demenzerkrankte und ihre Angehörigen nicht zu isolieren. „In Familien, Nachbarschaft und Quartier werden künftig immer mehr Menschen mit Demenz leben”, erklärte sie. Diese Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen „sollen so lange wie möglich am sozialen Leben teilnehmen und in ihrem vertrauten Umfeld bleiben können”.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), der auch Caritas und Diakonie angehören, begrüßte die Pflegereform als „richtigen Weg“. Die gesell­schaft­liche Dimension dieser Erkrankung lasse sich nicht vollständig gesetzlich regeln, betonte BAGFW-Präsident Rolf Rosenbrock. „Jede und jeder Einzelne von uns braucht den Mut, sich mit der Realität dieser Krankheit zu konfrontieren“ erklärte er weiter. Nach­barschaftliche Hilfe, Freundschaft, unkomplizierte Hilfe würden gebraucht und seien nicht ersetzbar durch gesetzliche Rahmenbedingungen.

Die Bundesärztekammer (BÄK) hatte gestern eine praktische Umsetzung der Pflege­re­form für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen gefordert. „Wir brauchen mehr Per­sonal in den stationären Einrichtungen und wir müssen die ambulante Pflege, teilsta­tio­nä­re Angebote und betreute Wohngruppen massiv ausbauen“, sagte BÄK-Vizepräsident Max Kaplan.

Laut Bundesregierung sind rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz erkrankt. Mit jährlich 300.000 neuen Erkrankungen nimmt die Gesamtzahl abzüglich der Sterbefälle um rund 40.000 im Jahr zu. Ihre Zahl wird Schätzungen zufolge bis 2050 auf drei Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Forschung oder Prävention gelingt. © kna/aerzteblatt.de

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