Ärzteschaft
Ärzte wünschen sich Fortbildungen über ihr Fachgebiet hinaus
Freitag, 23. September 2016
Köln – Ein Gros der Ärzte interessiert sich nicht nur für Fortbildungen aus ihrem eigenen Fachbereich, sondern ist auch an Inhalten anderer Bereiche interessiert. Das wurde auf der Cologne Consensus Conference der European Cardiology Section Foundation (ECSF) Mitte September in Köln deutlich. Bei der Veranstaltung unter dem Titel „Assessments in accredited CME/CPD“ ging es unter anderem um die unterschiedlichen individuellen Fortbildungsbedürfnisse von Fachärzten verschiedener Richtungen.
Der Leiter der medizinisch-wissenschaftlichen Redaktion des Deutschen Ärzteblattes (DÄ), Christopher Baethge, stellte in seinem Vortrag entsprechende Auswertungen des DÄ-Fortbildungsangebotes vor. Das Deutsche Ärzteblatt publiziert alle vier Wochen eine CME-Fortbildung.
Einzelne Teilnehmer berichten, auf diese Weise Fortbildungen zu machen, die über ihre klinische Praxis hinausgehen und Themen behandeln, denen sie im Alltag wenig oder gar nicht begegnen. Deutlicher noch als diese vereinzelten Rückmeldungen aber zeigen laut Baethge das Leserverhalten und Leserbefragungen das Interesse an Fortbildungen über das eigene Fachgebiet hinaus: So berichteten in einer Befragung 56 Prozent der teilnehmenden Ärzte, sie seien an Fortbildungen außerhalb ihres eigenen Fachbereichs interessiert.
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Die Ärzteschaft sollte darauf achten, ihren Fortbildungsbedarf selbst zu erfassen und zu vertreten. „Andernfalls läuft sie Gefahr, dass andere gesellschaftliche Gruppierungen zu definieren versuchen, was Ärzte an Fortbildungen benötigen“, warnte der Vorstandsvorsitzende der ECSF, Reinhard Griebenow, auf der Konferenz.
Er stellte Literatur vor, die interne Audits und Fallbesprechungen mit einzelnen Ärzten empfiehlt, um den individuellen Fortbildungsbedarf zu erfassen. Dies sei jedoch außerordentlich aufwendig und teuer. Letztlich ist es laut Griebenow daher notwendig, bei der Erfassung des Fortbildungsbedarfs auf die Professionalität der Ärzte zu bauen, die aus ihrer Praxis heraus am besten definieren könnten, welche Fortbildungen sie benötigen. © hil/aerzteblatt.de

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