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Medizin

Zu viele Medikamente im Alter

Freitag, 23. September 2016

Köln – Mit dem Alter steigt das Risiko der gleichzeitigen und andauernden Einnahme mehrerer Medikamente. Schon die konsequente Anwendung von Leitlinien bei Patienten mit mehreren chronischen Erkrankungen kann zu Polypharmazie führen. In Deutschland erhalten rund 42 Prozent der über 65-Jährigen gesetzlich Versicherten fünf oder mehr verschreibungspflichtige Medikamente, was potenziell die Gefahr starker Wechsel- und Nebenwirkungen in sich birgt. 

Allerdings gibt es nur widersprüchliche Daten darüber, ob Polypharmazie mit einer erhöhten  Mortalität verbunden ist. Zu diesem Ergebnis kommen Dirk Moßhammer, Hannah Haumann und Koautoren in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes (Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 627–33)

Polypharmazie – Tendenz steigend, Folgen schwer kalkulierbar

Unter Polypharmazie wird die gleichzeitige und andauernde Einnahme mehrerer Wirkstoffe verstanden; eine einheitliche Definition gibt es nicht (1). Viele Autoren definieren die Einnahme von fünf und mehr Wirkstoffen als Polypharmazie.

In ihrer Übersichtsarbeit gehen die Autoren auch der Frage nach, ob sich strukturierte Interventionen bei Patienten mit Polypharmazie, etwa in Form eines Medikamen­tenchecks, auf klinisch relevante Zielgrößen, zum Beispiel Erkrankungshäufigkeit oder Stürze, auswirken.

Dies lässt sich auf Grundlage der verfügbaren Evidenz nicht sicher beantworten. Gleichwohl plädieren die Autoren dafür, einen bundesweit einheitlichen Medikationsplan zu entwickeln, in den alle einzunehmenden Wirkstoffe mit Indikation, Dosierung und Einnahmehinweisen aufgelistet werden. Auch sollten bei der künftigen Leitlinien­entwicklung Arzneimittelinteraktionen bei der Behandlung mehrerer chronischer Erkrankungen stärker berücksichtigt werden. © TG/aerzteblatt.de

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