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Politik

Ethiker und Theologe Huber warnt vor Missbrauch von Gentechnik

Montag, 26. September 2016

Frankfurt am Main – Der frühere evangelische Bischof Wolfgang Huber fordert klare Grenzziehungen bei der Anwendung der Gentechnik am Menschen. „Moralische und ethische Gesichtspunkte sprechen dafür, mögliche Eingriffe zu therapeutischen Zwecken an Körperzellen weiter zu erforschen und zu fördern“, schreibt der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland am Montag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das Ziel, den Menschen zu verbessern und perfektionieren, sei jedoch abzulehnen. Auch Eingriffe in die menschliche Keimbahn sollten international verboten werden.

Huber, der zwischenzeitlich auch dem Deutschen Ethikrat angehörte, äußerte sich mit Blick auf ein neues genomchirurgisches Verfahren mit Namen CRISPR/Cas9, das Eingriffe in das Erbgut von Pflanzen, Tieren und Menschen enorm vereinfachen soll. Er wandte sich dabei gegen religiöse Argumente, die entweder vor Eingriffen in Gottes Schöpfungsplan warnen oder euphorisch von einem „Gotteswerkzeug“ sprechen. Es gelte vielmehr, Chancen und Risiken vor dem Hintergrund von Menschenwürde und Menschenrechten abzuwägen.

Huber betonte, zur Würde des Menschen gehöre es, dass er als Person nicht aus­tausch­bar sei. Wenn er aber im Zuge von Eingriffen in die menschliche Keimbahn nach einem von anderen Menschen entworfenen Bauplan gestaltet werde, widerspreche dies seiner Würde. Gentechnik müsse in den Dienst des Heilens gestellt werden und dürfe nicht im Dienst vermeintlicher Perfektion stehen. © kna/aerzteblatt.de

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