NewsPolitikViele Stimmen für reguläre Studiengänge in den Therapieberufen
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Politik

Viele Stimmen für reguläre Studiengänge in den Therapieberufen

Mittwoch, 28. September 2016

Berlin – Politiker verschiedener Parteien haben sich bei einem parlamentarischen Abend der Hochschule für Gesundheit (hsg) und der Hochschule Fresenius für reguläre Studiengänge in den nicht ärztlichen Therapieberufen ausgesprochen.

Bei dem Treffen in der Berliner Landesvertretung Nordrhein-Westfalens ging es um die Zukunft der Studiengänge in der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Am 17. August hatte das Bundeskabinett einem von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vorgelegten „Bericht über die Ergebnisse der Modellvorhaben zur Einführung einer Modellklausel in die Berufsgesetze der Hebammen, Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten“ zugestimmt.

Dieser Bericht zu den Evaluationen der Modellstudiengänge empfiehlt, die Modell­klauseln in den Gesetzen für die Therapieberufe um zehn Jahre zu verlängern statt die Studiengänge zügig in den Regelbetrieb zu überführen. Das Kabinett schloss sich der Empfehlung an. Bundestag und Bundesrat müssen nun bis Mitte 2017 darüber entscheiden.

Europaweit werden Therapeuten an Hochschulen ausgebildet. Auch die Schweiz hat vor zehn Jahren auf eine Akademisierung umgestellt. „Seitdem ist es gelungen, die Forschung in dem Bereich auszubauen und eine Patientenversorgung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu leisten“, erläuterte Astrid Schämann, die das Department für Gesundheit an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften mitaufgebaut hat.

„Eine Verlängerung der Modellklausel wäre für uns extrem frustrierend“, sagte hsg-Präsi­dentin Anne Friedrichs. „Wir arbeiten in den Studiengängen wegen der Modellphase von Beginn an unter erschwerten Bedingungen“, berichtete sie und wies darauf hin, dass die Politik die Weichen bei der Akademisierung der Pflege und Hebammenkunde anders stelle: Mit der Reform der Pflegeberufe, die im Januar 2016 vom Bundeskabinett beschlossen wurde und die sich in der parlamentarischen Abstimmung befindet, wird ein berufsqualifizierendes Pflegestudium festgeschrieben.

In der Hebammenkunde ergibt sich nach Auffassung des Bundesministeriums für Gesundheits durch eine EU-Richtlinie des Europäischen Parlaments die Notwendigkeit einer akademischen Ausbildung. Die Richtlinie muss bis zum 18. Januar 2020 umge­setzt ein. „Dies würde bedeuten, dass die Therapieberufe künftig bei der Akade­misierung hinter der Pflege und der Hebammenkunde zurückstehen würden“, so Friedrichs.

So sehen es auch die Bundestagsabgeordneten Bettina Müller (SPD) und Roy Kühne (CDU), beide Berichterstatter ihrer Fraktion für die nicht ärztlichen Heilberufe. Beide sprachen sich für eine zügige Einführung von regulären Studiengängen und eine entsprechende Reform der Berufsgesetze aus. © hil/aerzteblatt.de

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
LNS
LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Aktuelle Kommentare

    Archiv

    NEWSLETTER