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Zwei Tote bei Klinikbrand in Bochum

Freitag, 30. September 2016

dpa

Bochum – Bei einem Großbrand im Bochumer Bergmannsheil-Krankenhaus sind zwei Menschen in dem Klinikgebäude ums Leben gekommen, 16 weitere erlitten Verletzungen.

Um 2.35 Uhr wird die Bochumer Feuerwehr alarmiert. Ein Brandmelder schlägt an, fast gleichzeitig geht ein Notruf in der Leitstelle ein. Als erste Rettungskräfte sechs Minuten später am Krankenhaus eintreffen, ist der Brand schon „untypischerweise viel weiter fortgeschritten, als es zu erwarten gewesen wäre”, wie Einsatzleiter Gottfried Wingler-Scholz später die Abläufe schildert. Die Lage sei „sehr, sehr brenzlig” gewesen.

Zwei Patienten, die an fenstern stehen, werden über eine Drehleiter in Sicherheit gebracht. Im der siebten und achten Etage, die das Feuer komplett zerstört, sind keine Patienten untergebracht, sondern nur technische Einrichtungen. Viele bettlägerige Patienten aus der Station für Infektionskrankheiten müssen heruntergetragen werden. Unter den Geretteten ist nach Angaben von Wingler-Scholz auch ein Patient, der sich wohl mit einem zusammengeknoteten Laken vom Balkon abseilen wollte.

Nach 45 Minuten ist das Gebäude evakuiert. Pflegekräfte, Ärzte, Polizisten hätten „beherzt an allen Ecken und Enden mitgeholfen, die Leute in sichere Bereiche zu bringen”, berichtet der Einsatzleiter. 126 Patienten werden aus dem Haus geholt, 4 von ihnen sind so schwer verletzt, dass sie mit Hubschraubern am Vormittag in Spezialkliniken geflogen werden müssen.

Für zwei Patienten kommt der Rettungseinsatz zu spät. In dem Krankenzimmer, in dem das Feuer nach ersten Erkenntnissen ausgebrochen ist, stirbt ein Frau, die nach Angaben des ärztlichen Direktors der Klinik, Thomas Schildhauer, allein dort untergebracht war. Das zweite Todesopfer wird tot aus dem Nachbarzimmer geborgen.

Für eine solche Notlage gebe es „festgelegte Pläne, die auch immer wieder geübt werden”, sagt der Klinikdirektor. Vor eineinhalb Jahren habe es eine sehr große Übung mit der Simulation einer ähnlichen Lage gegeben. Ärzte, Schwestern, Pflegekräfte seien „betroffen und erschöpft, aber auch froh, dass sie so viele Patienten retten konnten”.

Die Klinikleitung muss jetzt den Weiterbetrieb des wichtigen Unfallkrankenhauses organisieren. „Das Krankenhaus ist einsatzfähig, die Notfallversorgung nicht eingeschränkt”, versichert Schildhauer.

Am späten Nachmittag teilte die Dortmunder Polizei mit, dass der Brand von einer Patientin gelegt worden sein könnte. „Suizidale Absichten sind nicht auszuschließen”, hierß es vonseiten der Polizei.

© dpa/aerzteblatt.de

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