Medizin
Job-Unsicherheit erhöht Diabetes-Risiko
Mittwoch, 5. Oktober 2016
London – Wer sich seines Arbeitsplatzes nicht sicher sein kann, hat langfristig ein erhöhtes Diabetes-Risiko. Das ist das Ergebnis einer Metaanalyse, welche Forscher um Jane Ferrie am University College London im Journal der Canadian Medical Association veröffentlicht haben (2016; doi: 10.1503/cmaj.150942).
Stressfaktoren am Arbeitsplatz können für einige Menschen ein Gesundheitsrisiko darstellen. Die Unsicherheit des Arbeitsplatzes kann in diesem Zusammenhang auch zu existenziellen Ängsten führen. Eine permanent erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen wie Glukokortikoiden und Katecholaminen könnte den Metabolismus stören und eine Diabetes-Erkrankung begünstigen. Einzelne Studien hätten diesen Zusammenhang bereits untersucht, jedoch fehle es an Metaanalysen, berichten die Forscher.
In ihre Studie schlossen sie 19 Kohortenstudien ein, die den Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzfaktoren und Diabetes betrachteten. Die Forscher konnten die Daten von 140.825 europäischen, australischen und US-amerikanischen Arbeitnehmern in einem Durchschnittsalter von 42,2 Jahren einbeziehen.
Unter Adjustierung verschiedener Risikofaktoren erhöhte sich das Diabetes-Risiko bei einem unsicheren Arbeitsplatz um 19 Prozent. Die Job-Unsicherheit war häufiger auch mit Übergewicht assoziiert, was ein Grund für das erhöhte Risiko sein könnte, berichten die Forscher.
Das Ergebnis der Studie unterstreicht laut den Forschern, dass prekäre Beschäftigungsverhältnisse sich negativ auf die körperliche Gesundheit der Arbeitnehmer auswirken können. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema


Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.