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Ärzteschaft

Palliativ­medizinische Konzepte früher in Behandlungen integrieren

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Berlin – Krankheitsspezifische Therapien und eine palliativmedizinische Behandlung und Versorgung frühzeitig miteinander zu verbinden, nützt Patienten und verhindert eine Übertherapie am Lebensende. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) hingewiesen.

„Die thematische Einengung der medizinischen Behandlung auf Krankheitsbekämpfung lenkt die Aufmerksamkeit der Betroffenen von der wichtigen Auseinandersetzung mit den grundlegenden Fragen eines schicksalhaft auf das Sterben zu gerichteten Krankheitsverlaufes ab“, warnte der DGP-Vizepräsident Bernd-Oliver Maier.

Er forderte einen „Wandel im Verständnis bei Ärzten wie in der breiten Öffentlichkeit, dass das Hinzuziehen eines Palliativmediziners nicht gleichbedeutend ist mit dem Ende aller Hoffnungen“. „Im Gegenteil: Unsere klinische Erfahrung zeigt, dass die frühe Verknüp­fung von kausaler und symptombezogener Behandlung es Patienten viel eher ermög­licht, das ganze Spektrum der relevanten Fragen zu stellen und so allmählich einen für sie angemessenen Umgang mit ihrer Lebenssituation zu finden“, sagte der Chefarzt einer Klinik für Palliativmedizin und interdisziplinäre Onkologie in Wiesbaden.

Für die frühe Integration der Palliativversorgung in die onkologische Behandlung seien klare Strukturen nötig, hieß es aus der Arbeitsgruppe „Interdisziplinäre Onkologie“ der DGP. So sollte es bei der Diagnose eines nicht-heilbaren Tumorstadiums verpflichtend ein Beratungsgespräch zu Angeboten der Palliativversorgung geben. Zudem sollten Palliativmediziner bei Tumorkonferenzen immer vertreten sein. Ambulant tätige Onkologen sollten laut der Fachgesellschaft außerdem mit Anbietern der Hospiz- und Palliativversorgung eng zusammenarbeiten.

Die DGP betont aber, dass dieser „frühintegrative Ansatz“ nicht nur für Krebspatienten gelte, sondern ebenso für die palliativmedizinische Mitbehandlung und Versorgung von pulmologischen, neurologischen, kardiologischen, geriatrischen und multimorbiden Patienten. © hil/aerzteblatt.de

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