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Onkologen hoffen auf Fortschritt bei der Hodgkin-Therapie

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Köln – Auf die Fortschritte bei der Therapie des Hodgkin-Lymphoms weisen Onkologen der Deutschen Hodgkin Studiengruppe in Köln hin. Die Gruppe treibt seit knapp 40 Jahren mit ihren Therapiestudien die Behandlungserfolge gegen das Hodgkin-Lymphom voran. Ende Oktober veranstaltet sie in Köln das zehnte internationale Hodgkin-Symposium.

Das Hodgkin-Lymphom ist eine Krebserkrankung des lymphatischen Systems, an dem in Deutschland jedes Jahr rund 2.000 Menschen erkranken. Etwa 80–90 Prozent aller Betroffenen können heute geheilt werden. Auch Patienten in fortgeschrittenen Stadien haben sehr gute Chancen, wieder vollständig gesund zu werden.

Allerdings gehen die aggressiven, vor allem auf Chemotherapeutika basierenden Therapien mit starken Nebenwirkungen einher und schränken die Lebensqualität der Patienten ein oder rufen Spätfolgen hervor. „Zehn bis fünfzehn Prozent der geheilten Patienten müssen damit rechnen, nach 15 oder 20 Jahren an einem anderen Tumor zu erkranken, der durch die Chemo- oder Strahlentherapie verursacht werden kann“, erläutert Andreas Engert, Leiter der Deutschen Hodgkin Studiengruppe und leitender Oberarzt an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln.

Im Fokus der Onkologen stehen im Augenblick neue immunmodulatorische sogenannte PD-1-Antikörper. Diese sogenannten Immuncheckpoint-Inhibitoren haben in den vergan­ge­nen Jahren vor allem bei soliden Tumoren für Aufsehen gesorgt. „Das Besondere an diesen PD-1-Inhibitoren ist die Tatsache, dass sie die Immunabwehr des Patienten dazu bringen, die Tumorzellen als Feind zu erkennen und anzugreifen“, beschreibt Engert den Mechanismus.

Deren Wirksamkeit bei Hodgkin-Patienten mit schlechter Prognose und ihre Verträg­lich­keit wecken laut Engert die Hoffnung auf einen größeren Fortschritt bei der Therapie des Hodgkin-Lymphoms.

Es gelte nun herauszufinden, bei welchen Patienten diese immuntherapeutischen Wirkstoffe besonders wirksam und in welcher Weise sie gegebenenfalls mit anderen Wirkstoffen zu kombinieren seien. „Unser Ziel ist es weiterhin, die Patienten vom Hodgkin-Lymphom zu heilen. Aber wir müssen gleichzeitig sicherstellen, dass die Kombinationstherapien zu keinen relevanten neuen Nebenwirkungen führen“, erläutert Engert die Zielsetzung für die nächsten Jahre. © hil/aerzteblatt.de

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