Politik
Thüringen: Gesundheitskarte für Flüchtlinge nun doch erst ab 2017
Freitag, 7. Oktober 2016
Erfurt – Die elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge in Thüringen wird nach Angaben des Migrationsministeriums in diesem Jahr nun doch nicht mehr eingeführt. Als Starttermin sei der 1. Januar 2017 ins Auge gefasst, sagte ein Sprecher am Freitag. Eine Rahmenvereinbarung stehe inzwischen. Noch hätten aber nicht alle gesetzlichen Krankenkassen entschieden, ob sie sich daran beteiligen. Damit stehe auch noch eine Entscheidung darüber aus, welche Kassen die Karten an die Flüchtlinge ausgeben und die Abrechnungsformalitäten übernehmen.
Das Ministerium hatte zuletzt auf eine Einführung der Karte zum 1. Oktober gehofft. Sie soll Asylbewerbern, die in der Regel nur Anspruch auf Notfallbehandlungen haben, in diesen Fällen den direkten Zugang zu einem Arzt ermöglichen. Bisher müssen sie sich zuerst im Sozialamt einen Behandlungsschein holen, bevor sie zum Arzt gehen dürfen. Thüringens Ärzte fordern seit Langem die Gesundheitskarte für Flüchtlinge, die es in mehreren anderen Bundesländern bereits gibt.
Für die Praxen ist die Abrechnung von Behandlungsleistungen für Flüchtlinge besonders aufwendig. © dpa/aerzteblatt.de

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