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Ausland

EU-Staaten wollen Arbeitnehmer besser vor Krebs schützen

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Luxemburg – Die EU-Staaten wollen Millionen Menschen am Arbeitsplatz besser vor krebs­erregenden Stoffen schützen. Die Arbeits- und Sozialminister der Länder einigten sich gestern in Luxemburg darauf, dass für 13 Chemikalien neue oder geänderte Grenz­werte gelten sollen. Dies soll nach EU-Angaben bis 2050 bis zu 100.000 Todesfälle ver­hindern.

Unter den gefährlichen Stoffen ist zum Beispiel Quarzfeinstaub, der im Bergbau oder bei Tunnelbohrungen entsteht. EU-Angaben zufolge kommen etwa 5,3 Millionen Arbeit­neh­mer in Kontakt mit dem Staub. Auch vor Staub, der bei Holzarbeiten anfallen kann, soll besser geschützt werden. Europaweit betrifft dies rund 3,3 Millionen Menschen.

Deutschland gehen einige Neuerungen allerdings nicht weit genug. Zwar sehe die Bun­desregierung in den Plänen einen richtigen Schritt, erklärten Diplomaten. Doch Arbeits­ministerin Andrea Nahles (SPD) sowie die französische Regierung hätten sich noch stren­gere Grenzwerte für Chrom-Verbindungen gewünscht. Daran solle weiter gearbeitet werden, hieß es.

Diese Chrom-Verbindungen können etwa in Flugzeuglackierungen vorkommen und gelten als Auslöser von Lungen- sowie Nasenkrebs. Allein in Deutschland kommen EU-Angaben zufolge mehr als 160.000 Menschen an ihrem Arbeitsplatz mit solchen Substanzen in Kontakt.

Krebs ist nach EU-Angaben die häufigste arbeitsbedingte Todesursache in der EU. Die geplante Richtlinie sei ein wichtiger Schritt dagegen, sagte der slowakische Arbeitsminis­ter Jan Richter, der derzeit den Vorsitz der Ministerrunde hat. Über die Neuregelung muss nun noch das Europaparlament befinden. Es könnte im Februar zustimmen. © dpa/aerzteblatt.de

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