Politik
Defizit der Sozialversicherungen gesunken
Freitag, 14. Oktober 2016
Wiesbaden – Die deutsche Sozialversicherung hat im ersten Halbjahr ein Finanzierungsdefizit von 1,3 Milliarden Euro aufgewiesen. Damit sei die Lücke um 3,4 Milliarden Euro kleiner gewesen als im ersten Halbjahr des Vorjahres 2015, teilte das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mit. Zur Sozialversicherung gehören die gesetzliche Krankenversicherung, die Rentenversicherung, die Pflegeversicherung und die Bundesagentur für Arbeit (BA).
Die Einnahmen der Sozialversicherung stiegen den Angaben zufolge in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres stärker als die Ausgaben. Während sich die Einnahmen um 4,2 Prozent auf 293,4 Milliarden Euro erhöhten, gab es bei den Ausgaben ein Plus von drei Prozent auf 294,7 Milliarden Euro. Während Rentenversicherung und gesetzliche Kassen jeweils ein Defizit aufwiesen, verbuchte die BA einen Finanzierungsüberschuss.
Das größte Defizit zum Halbjahr hatte die gesetzliche Krankenversicherung einschließlich Gesundheitsfonds zu verzeichnen. Beide zusammen weisen seit dem ersten Quartal 2014 regelmäßig ein Defizit auf. Im ersten Halbjahr 2016 belief sich das Defizit auf 2,6 Milliarden Euro und lag damit 1,7 Milliarden Euro niedriger als ein Jahr zuvor.
Ausschlaggebend für die Verbesserung des Finanzierungssaldos war, dass die Einnahmen (+6,1 Prozent) prozentual stärker stiegen als die Ausgaben (+4,3 Prozent). Gründe waren steigende Arzneimittelausgaben und Behandlungskosten sowie das Defizit beim Gesundheitsfonds.
Bei der Rentenversicherung fehlte eine Milliarde Euro. Zu den Gründen zählen die Einführung der Mütterrente und der gesunkene Beitragssatz. Im Plus steht die BA mit einem Überschuss von 1,6 Milliarden Euro. Sie profitierte von mehr Beschäftigung und höheren Löhnen. Bei der Pflegeversicherung betrug der Überschuss noch rund 300 Millionen Euro. Grund ist unter anderem die jüngste Pflegereform. © dpa/afp/may/aerzteblatt.de

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