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Politik

Nationale Charta: Verbände geben Hinweise für bessere Versorgung Sterbenskranker

Montag, 17. Oktober 2016

/dpa

Berlin – Sterbenskranke Menschen in Deutschland brauchen nach Einschätzung von Me­­dizinern und Pflegeexperten eine bessere Versorgung. Sie stellten heute in Berlin Handlungsempfehlungen für eine Nationale Strategie auf der Grundlage der 2010 be­schlossenen „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ vor.

Darin fordern sie eine in ganz Deutschland vorhandene, bedarfsgerechte und für alle Bundesbürger zugängliche Hospiz- und Palliativversorgung, „die den Bedürfnissen schwerst­kranker und sterbender Menschen wirklich gerecht wird“. „Jeder Mensch soll eine ausreichende Versorgung erhalten”, sagte Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands.

Nach Angaben des früheren Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Palliativ­me­di­zin, Christof Müller-Busch, stirbt jährlich etwa ein Prozent der deutschen Bevölkerung. „90 Prozent von ihnen benötigen eine Betreuung und Versorgung unter palliativen As­pekten“, so Müller-Busch. Sein Nachfolger Lukas Radbruch verwies darauf, dass die
Hos­piz- und Palliativversorgung auch ein Jahr nach Verabschiedung des Hospiz- und Palliativgesetzes noch nicht hinreichend finanziell abgesichert sei. Zudem müssten auch Menschen am Rande der Gesellschaft, etwa Wohnungslose oder Strafgefangene, einen Zugang zu Palliativmedizin erhalten.

Die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Martina Wenker, verwies darauf, dass die Zusatzqualifikation in Palliativmedizin mittlerweile nach der Notfallmedizin die am meisten absolvierte Zusatzausbildung von Ärzten sei. „Ein Wissen darum sollten aber alle Ärzte haben.“

Auch der Deutsche Bundesverband der Pflegeberufe und der Deutsche Pflegerat (DPR) begrüßten die Handlungs­empfeh­lungen. „Schwerstkranke und sterbende Menschen ha­ben in ihrer Versorgung und Pfle­ge ein Recht auf Respekt, Würde und dieser Lebens­pha­se angemessene Bedingun­gen“, so Bundesgeschäftsführer Frank Wagner. Dies mit aller Konsequenz sicherzu­stellen, sei die Verpflichtung der Gesellschaft, des Gesund­heits­wesens und der Politik. Die Empfehlungen zeigten den Weg für eine bestmögliche Pflege und Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen auf, betonte DPR-Prä­si­dent Andreas Westerfellhaus. Es sei nun nötig, für genügend qualifiziertes Personal zu sorgen und die Finanzierung sicherzustellen. © kna/EB/aerzteblatt.de

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