Ärzteschaft
Eigene Praxis für Ärztinnen zunehmend attraktiver
Dienstag, 18. Oktober 2016
Düsseldorf – Immer mehr Frauen machen sich mit einer eigenen Praxis selbstständig. Das berichtet die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) in ihrer neuen Existenzgründungsanalyse Ärzte 2014/2015. Im Auswertungszeitraum waren demnach 54,2 Prozent der Existenzgründer unter den Ärzten weiblich. Das ist ein Anstieg von über drei Prozent im Vergleich zur Auswertung 2012/2013.
„Das Interesse der Ärztinnen an der Selbstständigkeit nimmt offensichtlich stetig zu“, sagte Georg Heßbrügge, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik bei der apoBank. „Das hängt gewiss auch damit zusammen, dass die Möglichkeiten der Berufsausübung vielfältiger geworden sind und mehr Flexibilität und Gestaltungsspielraum mit sich bringen, beispielsweise für Praxiskonzepte, die Familienplanung beziehungsweise das Privatleben gut integrieren.“
Die Auswertung des Gründungsverhaltens der Hausärzte ergab, dass Ärztinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen grundsätzlich zurückhaltender investieren. Sie geben im Schnitt 107.000 Euro aus, Männer hingegen knapp 130.000 Euro. Dagegen lassen sich Frauen häufiger in der Großstadt nieder (49,7 Prozent), 43,8 Prozent der Männer bevorzugen diese Praxislage. Zudem entscheiden sich 65,4 Prozent der Ärztinnen für eine Einzelpraxis. Dagegen findet fast die Hälfte der Ärzte eine Kooperation attraktiv (47,8 Prozent).
Kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es allerdings beim Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Niederlassung: Bei Ärztinnen lag es 2015 mit 42,3 Jahren nur geringfügig über dem der männlichen Kollegen mit 42,2 Jahren. © hil/sb/aerzteblatt.de

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