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Politik

CDU will Kliniken nach Qualität bezahlen

Montag, 24. Oktober 2016

/dpa

Düsseldorf – Die CDU will die Bezahlung deutscher Krankenhäuser von Menge auf Qua­lität umstellen. Das geht aus einem Beschluss des CDU-Bundesfachausschusses Ge­sund­heit und Pflege hervor, der der Rheinischen Post vorliegt.

Als Erweiterung zu den geltenden Regeln nach der neuesten Krankenhausreform spre­chen sich die CDU-Politiker in dem Papier allgemein „für die Einführung eines durch­gehend qualitätsorientierten Erlössystems und einer qualitätsorientierten Versorgungs­planung“ aus. Um kurzfristig zu Qualitätssteigerungen zu kommen, soll es Modellver­su­che geben.

Im bestehenden System ist es laut CDU-Analyse zu „unzureichenden Anreizen zur Qua­litätssteigerung“ gekommen. Die Versorgung richte sich demnach an Akuterkrankungen aus – chronische und psychische Langzeiterkrankungen würden zu wenig berücksichtigt. Anreize zur wirtschaftlichen Verbesserung lägen vor allem in „Mengensteigerung und Kostenreduktion“. Das sei aber nicht im Patienteninteresse, heißt es in dem Papier.

Krankenhausqualität soll künftig auf großer Datenbasis gemessen werden

Berlin – Die Daten, mit denen künftig die Qualität der Krankenhausleistungen bewertet werden soll, werden nicht auf Selbstauskünften der Krankenhäuser beruhen ...

Um mehr Qualität zu erzielen, will die CDU zusätzliche „Qualitätsparameter“ in das be­stehende Fallpauschalen-System einbauen. Damit solle man zu einer wissenschaftlich wie juristisch gewichteten „Qualitätszahl“ für die jeweilige Behandlung kommen. Zudem seien Investitionen in höhere Qualität etwa bei der Personal- und Geräteausstattung nötig. Die Investitionen müssten sich auch durch die Aussicht auf höhere Erlöse bezahlt machen, fordern die CDU-Politiker. Zudem setzt die CDU auf die „Marktmacht“ des Pa­tienten und auf den Zwang zu einer „transparenten und vergleichenden Darstellung der Qualität“ der Krankenhäuser.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) reagierte verhalten auf das Papier seiner Parteikollegen und verwies auf bereits angeschobene Verbesserungen. „Mit der aktuellen Krankenhausreform gehen wir bereits einen wichtigen Schritt in Richtung einer qualitätsorientierten Vergütung der Kliniken“, sagte er der Zeitung und nannte etwa Zu- und Abschläge in der Honorierung sowie die Einführung von Qualitätsverträgen.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnte vor einem Kontrollsystem und mahnte an, die Kultur in den Kliniken zu ändern. Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patienten­schutz, hält ein Malussystem bei mangelnder Qualität für eher schädlich. „Ansonsten haben die Krankenhäuser mit vielen Risikopatienten das Nachsehen.“

© kna/aerzteblatt.de

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