Ärzteschaft
Baden-Württemberg: Unterschiedliche Trends bei der Versorgung mit Haus- und Fachärzten
Montag, 24. Oktober 2016
Stuttgart – Auf unterschiedliche Trends bei der Versorgung mit Haus- und Fachärzten und mit Psychotherapeuten weist der neue Versorgungs- und Qualitätsbericht der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg hin. Ein wichtiger Trend der hausärztlichen Versorgung ist danach, dass immer mehr Nachwuchsmediziner angestellt und/oder in Teilzeit arbeiten wollen.
Aus den Daten des Berichts sei abzulesen, dass heute immer noch in fast jeder Gemeinde im Land ein Arzt praktiziere, schreibt der stellvertretende KV-Vorsitzende Johannes Fechner. „Das wird so nicht bleiben.“ Künftig werde es weniger kleine Hausarztpraxen auf dem Land geben und dafür mehr große Praxen in den Kerngemeinden. „Aber daraus muss nicht folgen, dass die Versorgung schlechter wird“, so Fechner. Es sei bekannt, dass die Patienten sich innerhalb kurzer Zeit mit neuen Situationen arrangierten und weitere Anfahrtswege in größere Praxen mit häufig längeren Öffnungszeiten und einem breiteren Behandlungsspektrum in Kauf nähmen.
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Anders stellt sich laut KV die Situation bei den Fachärzten dar. Bei ihnen habe es schon immer eine Konzentration auf die Kerngemeinden und größere Praxen gegeben. „Da spiegelt sich diese Entwicklung nicht in dem Ausmaß wider“, so der KV-Vize. Trotzdem werde es schwieriger, Nachfolger zu finden.
Grundlegend anders dagegen sei die Situation bei den Psychotherapeuten. Für diese gibt es laut Fechner nach wie vor kaum Niederlassungsmöglichkeiten in Baden-Württemberg. Vor allem in den Städten seien Wartelisten für die Niederlassung vorhanden, berichtete Fechner. Der KV bereite der zunehmende Bedarf an psychotherapeutischer Behandlung Sorge. Dem sei häufig nicht nachzukommen, „weil es nach der gesetzlich vorgeschriebenen Bedarfsplanung keine zusätzlichen Sitze gibt“, kritisierte Fechner.
© hil/aerzteblatt.de

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