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Medizin

Ethnische Unterschiede beeinflussen Ausprägung von Alzheimer

Dienstag, 25. Oktober 2016

Houston – Sogenannte Hispanics leiden bei einer Alzheimererkrankung häufiger unter neu­ropsychiatrischen Symptomen als kaukasische Vergleichspatienten. Dies ist das Er­gebnis einer US-amerikanischen Studie. Die Forscher um Ricardo Salazar von der Uni­ver­sity of Texas berichten im Journal of Neuropsychiatry and Clinical Neuroscience (doi:10.1176/appi.neuropsych.15120423).

Bei einer Alzheimererkrankung kann es zu neben dem kognitiven Abbau zu einer Reihe von psychiatrischen Symptomen wie Angst, Depressionen, Halluzinationen oder Apathie kommen. Diese neuropsychiatrischen Symptome können bei den Patienten unterschied­lich stark ausgeprägt sein. Wovon diese unterschiedliche Ausprägung der Erkrankung abhängt, ist bisher kaum bekannt.

In ihrer Studie analysierten die Forscher die Daten von 875 gesunden Kontrollen, 339 Pa­tienten mit milden kognitiven Einschränkungen (MCI) und 975 Fällen von Alzheimer­er­krankten. Sie verglichen die dokumentierten neuropsychiatrischen Symptome mit un­ter­schiedlichen Merkmalen der Teilnehmer.

Während der Phase der MCI war die Häufigkeit von psychiatrischen Symptomen zwi­schen den einzelnen ethnischen Gruppen noch gleich. Wenn die Erkrankung jedoch aus­gebrochen war, litten die Hispanics signifikant häufiger unter psychiatrischen Symp­to­men, als die kaukasischen Vergleichspatienten. Insgesamt erkrankten die Hispanics früher und litten bereits in der gesunden Phase häufiger unter Depressionen.

Die Wissenschaftler glauben, dass das häufigere Auftreten von Depressionen mit einer anderen Verlaufsvariante der Erkrankungen zusammenhängen könnte. Eventuell unter­scheidet sich das Ablagerungsmuster des Amyloids bei den Erkrankten. Die Forscher ge­ben im Rahmen der Studie allerdings zu bedenken, dass „Hispanics“ keine fest de­fi­nierte Ethnie sind und die Zuordnung zu den Gruppen über Befragungen erfolgte.

© hil/aerzteblatt.de

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