Politik
Hoher Investitionsbedarf überfordert Rehakliniken
Freitag, 28. Oktober 2016
Berlin – Die Rehabilitationskliniken müssen in den nächsten Jahren hohe Investitionen tätigen und wissen nicht, woher das Geld dafür kommen soll. „Es müssen Wege gefunden werden, um den drohenden Substanzverlust aufzuhalten“, schlägt die Arbeitsgemeinschaft Medizinische Rehabilitation (AG MedReha) Alarm. Die Mitglieder der AG vertreten die Interessen von rund 800 Rehabilitations-Einrichtungen mit mehr als 80.000 Betten oder Behandlungsplätzen.
Grundlage für die Warnung ist eine Umfrage der AG zum Investitionsbedarf in der medizinischen Rehabilitation. Diese Umfrage zeigt laut der AG MedReha, dass die Einrichtungen in den kommenden Jahren bis zu rund einer Milliarde Euro jährlich zusätzlich benötigen, um ihre Gebäude und Strukturen instand zu halten oder zu modernisieren.
Hintergrund ist, dass Rehabilitationseinrichtungen sämtliche Kosten aus dem Vergütungssatz refinanzieren müssen. Dieser muss also den laufenden Betrieb und Investitionen ermöglichen. „Bisher gibt es jedoch keine entsprechende Grundlage für die Kalkulation und Verhandlung von leistungsgerechten Vergütungssätzen für Rehabilitationsleistungen, welche diese erheblichen Investitionskosten entsprechend berücksichtigt“, kritisierte die AG MedReha. Viele Einrichtungen verzichteten daher auf notwendige Investitionen. Aber dies führe mittel- und langfristig zwangsläufig zu Qualitätsverlusten und Strukturabbau.
Die AG MedReha appelliert an den Gesetzgeber: Besonders wichtig sei, die Deckelung des Rehabudgets im Bereich der Rentenversicherung aufzuheben. Außerdem brauche es verbindliche Rahmenbedingungen für Vergütungsverhandlungen mit dem Kostenträgern, die auch die Investitionen einbeziehen, so die AG.
© hil/aerzteblatt.de

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