Ausland
Zwölf neue Zika-Fälle nahe Touristengegend in Vietnam
Dienstag, 1. November 2016
Hanoi – Vietnams Behörden haben zwölf neue Zika-Fälle gemeldet. Die meisten davon wurden in einem Bezirk von Ho-Chi-Minh-Stadt nahe dem bei Touristen beliebten Distrikt 1 registriert. Damit stieg die Gesamtzahl der Fälle auf 23, wie die staatliche Agentur Vietnam News Agency heute berichtete.
Die Behörden gehen davon aus, dass ein vier Monate altes Baby mit Schädelfehlbildung im Hochland von Dak Lak das erste Opfer einer durch das Virus verursachten Mikrozephalie ist. Der Erreger wird von bestimmten Mücken übertragen. Die Behörden riefen die Menschen auf, Brutstätten von Moskitos wie stehendes Wasser in Töpfen und Schalen zu beseitigen. Eine Infektion wird meistens nicht bemerkt oder führt allenfalls zu grippeähnlichen Symptomen; die meisten Patienten erholen sich schnell.
Die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Zika-Virus in Deutschland ist innerhalb rund eines Jahres auf 204 gestiegen. 157 davon wurden seit Beginn der Meldepflicht am 1. Mai dieses Jahres registriert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin mitteilte. Die übrigen Fälle stammen aus dem Zeitraum ab Oktober 2015. Bis Anfang September waren insgesamt 146 Fälle an das RKI gemeldet worden.
Die Meldepflicht wurde eingeführt, um die Erkrankung besser überwachen zu können. In fast allen Fällen handelt es sich bei den Erkrankten um Reiserückkehrer aus Ausbruchsgebieten wie Mittel- und Südamerika. Inzwischen ist das Virus auch in Asien nachgewiesen worden, zuletzt in Myanmar und in Vietnam.
Das Virus löst meist keine oder nur milde Symptome wie Fieber aus. Infizieren sich allerdings Schwangere mit dem Erreger, können ihre Babys mit zu kleinen Schädeln auf die Welt kommen. Die Kinder sind oft geistig beeinträchtigt. In Süd- und Mittelamerika konnte sich das Zika-Virus binnen Monaten rasant ausbreiten. Besonders viele Fälle traten in Brasilien auf.
© dpa/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.