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Ausland

Weltkrebskongress fordert mehr Engagement im Kampf gegen Krebs

Mittwoch, 2. November 2016

Paris – Gesundheitsexperten haben auf dem World Cancer Leaders‘ Summit (WCLS) in Paris zusätzliche Anstrengungen von den Regierungen in aller Welt gefordert, um Krebs­erkran­kun­gen zu bekämpfen. Es sei an der Zeit, dass Regierungen und Entscheidungs­träger handelten, um ei­nen gerechten Zugang zur medizinischen Versorgung zu gewähr­leisten, damit die Men­schen mit Krebs leben und überleben könnten, sagte Tezer Kutluk, Präsident der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC).

Er verwies darauf, dass lediglich noch noch zehn Jahre verblieben, um das von der Welt­gesundheitsorganisation WHO gesetzte Ziel zu erreichen, bis zum Jahr 2025 die vorzei­tige Sterblichkeit aufgrund nicht übertragbarer Krankheiten um 25 Prozent zu reduzieren.

Im in Paris vorgestellten World Cancer Declaration Progress Reports 2016 listet die UICC zehn Ziele auf, die im Kampf gegen Krebs als bedeutend angesehen werden. Demnach müssten mehr Präventionsprogramme aufgelegt, flächendeckend Krebs­register einge­führt, Krebsrisiken wie Tabakkonsum und Über­ge­wicht in der Bevölkerung reduziert und HPV- und HBV-Impfprogramme implementiert werden. Darüber hinaus sind Mythen über Krebs zu beseitigen und ein universeller Zugang zur Früherkennung zu ermöglichen. Zudem gehört es laut UICC zu den wesentlichen Zielen, den Zugang zu Diagnose und Behandlung wie auch zur Schmerzversorgung und die Ausbildung der Ärzte zu ver­bessern.

Die Auswirkungen von Krebs auf der ganzen Welt sind dem UICC zufolge „epidemisch“. Heute sei jeder dritte Mensch (36 Millionen) von Krebs betroffen, und jedes Jahr würden mehr als acht Millionen Menschen an der Krankheit sterben – vier Millionen vorzeitig im Alter von 30 bis 69 Jahren. Schätzungen zufolge würde die Zahl der Krankheitsfälle bis 2025 auf sechs Millionen vorzeitigen Krebstodesfällen pro Jahr ansteigen, hieß es.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte im Vorfeld des Kongresses betont, dass die Krebsbekämpfung „eine globale Herausforderung ersten Ranges“ sei. Es sei wichtig, dass bei der Krebsbekämpfung auch auf internationaler Ebene ein enger Austausch stattfinde.

Der World Cancer Leaders‘ Summit“ wird jedes Jahr von der Union for International Cancer Control (UICC) veranstaltet, um den Gedankenaustausch und die Zusammen­arbeit internationaler Politiker im Bereich der Krebsbekämpfung zu fördern. Der daran anschließende World Cancer Congress (WCC), an dem Vertreter aus Politik und Wissen­schaft sowie 3.500 Experten teilnehmen, findet alle zwei Jahre statt.

© may/EB/aerzteblatt.de

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