Hochschulen
Altenheimbewohner vor Ort behandeln
Dienstag, 8. November 2016
Witten/Herdecke – Wissenschaftler der Universität Witten/Herdecke haben im Rahmen ihres Forschungsprojektes „Reduktion von Krankenhauseinweisungen – innovative Versorgung akut erkrankter Bewohner/innen in Altenheimen“ Maßnahmen erarbeitet, welche die Häufigkeit akuter Erkrankungen sowie anschließender Krankenhauseinweisungen von Altenheimbewohnern verringern können.
„Krankenhausaufenthalte sind für alte Menschen häufig sehr risikoreich. Das gilt besonders, wenn kognitive Einschränkungen vorliegen“, sagte Christel Bienstein, Leiterin des Departments für Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke.
Im Rahmen des Projekts erarbeiteten die Pflegewissenschaftler sechs sogenannte Interventionsphasen mit differenzierten Maßnahmen. „Dazu gehören die umfängliche Aufnahme des Gesundheitszustands, die genaue Abklärung der Wünsche der Bewohner vor dem Einzug in die Einrichtung, die Erstellung von Notfallplänen sowie die Einrichtung eines Hintergrunddienstes und eines Behandlungszimmers“, nennt Bienstein einige Bausteine des neuen Versorgungsansatzes.
Weiterhin erstellten Wirtschaftswissenschaftler der Universität Witten/Herdecke projektbegleitend eine ökonomische Studie, die aufzeigt, dass es für Alteneinrichtungen wie für die Krankenhäuser ökonomisch sinnvoll sein kann, akut erkrankte Bewohner direkt im Altenheim zu versorgen.
Innerhalb eines Jahres konnten die Forscher die Zahl der Krankenhauseinweisungen in den vier am Projekt beteiligten Alteneinrichtungen um 35 Prozent senken. Die Ergebnisse der Studie flossen in ein Arbeitsbuch ein, das im Februar 2017 erscheinen soll. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema
