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DAK verlangt Umdenken bei Versorgung von Fettleibigen

Dienstag, 8. November 2016

Berlin – Die DAK-Gesundheit verlangt ein Umdenken bei der Versorgung fettleibiger Menschen. Mit einem neuen Therapie- und Behandlungskonzept könnte nach einer Studie die Zahl der Fettleibigen in zehn Jahren um zwei Millionen reduziert werden, erläuterte die Krankenkasse.

Im Zentrum des neuen Versorgungskonzepts der DAK-Gesundheit steht eine möglichst frühe Ansprache von Betroffenen und eine Optimierung der Ernährungstherapie. Für alle Patienten mit einem Body-Maß-Index (BMI) von über 30 ist demnach eine Erst­unter­suchung durch einen ernährungsmedizinisch qualifizierten Arzt vorgesehen.

Dieser könnte dann die verbesserte Ernährungstherapie begleiten. Neben dem ärztli­chen Erstgespräch gehörten drei Folgetermine – ein Termin je Quartal – sowie sechs Termine mit einer Ernährungsfachkraft zum Konzept. Inhalte seien unter anderem in­di­vi­duelle Ernährungsempfehlungen und konkrete Zielvereinbarungen.

Rund 16 Millionen Menschen sind in Deutschland fettleibig. Jeder vierte Erwa­chsene zwischen 18 und 79 Jahren ist den Angaben zufolge adipös – Tendenz stei­gend. „Die Betroffenen haben so starkes Übergewicht, dass sie chronisch krank sind“, hieß es bei der DAK.

Der Anteil der Patienten mit extremer Adipositas (BMI über 40) habe sich im Zeitraum 1999 bis 2013 mehr als verdoppelt. Nach Studien gilt Adipositas als Auslöser für mehr als 60 Begleiterkrankungen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zucker, Krebs und Depressionen. Allein bei der DAK habe sich die Zahl der Magen-OPs bei fettleibigen Menschen in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht.

© dpa/aerzteblatt.de

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Kommentare

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Avatar #94527
Rie-Rie
am Dienstag, 8. November 2016, 21:44

Vorhandene Strukturen nutzen

Es gibt einige gute und zum Teil wissenschaftlich begleitete multimodale Konzepte zur Adipositasbehandlung. In der Realität ist es leider oft so, dass die Kassen kein Heilverfahren genehmigen, wenn keine weiteren Erkrankungen vorliegen. Dabei ist es sehr hilfreich, wenn der Patient von einem eingespielten Team geschult und unterstützt wird, wobei ein Wechsel des gewohnten Umfeldes die Neuausrichtung erleichtert. Wenn dann noch die Nachsorge nur annähernd so intensiv gestaltet würde, wie bei den bariatrischen Operationen, wo eine lebenslange Nachbetreuung selbstverständlich ist (Kontrolle und Ersatz der Nahrungsbestandteile, die nicht mehr ausreichend resorbiert werden), dann wäre das Geld gut angelegt. Die Patienten hätten eine bessere Lebensqualität und weniger Folgekrankheiten. Der beschriebene Vorsatz ist also gut, jedoch würde es sich lohnen auf bestehende Projekte zurückzugreifen.
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