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Versorgung mit Hebammen soll in Sachsen-Anhalt verbessert werden

Freitag, 11. November 2016

Magdeburg – Wie die Versorgung der Sachsen-Anhalterinnen mit Hebammen verbessert werden kann, nehmen künftig Experten eines Runden Tisches genauer unter die Lupe. Vertreter von Verbänden, Krankenkassen und Politik trafen sich dazu heute erstmals in Magdeburg. „Drei Ziele stehen im Mittelpunkt: die natürliche Geburt stärken, den Bedarf decken und die Qualität sichern“, sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) zum Auftakt. Drei Arbeitsgruppen seien gebildet worden – das nächste Treffen des komplet­t­en Runden Tisches sei für März 2017 geplant.

Der Runde Tisch war als Ziel in der Koalitionsvereinbarung von CDU, SPD und Grünen festgehalten worden. Für die Grünen im Landtag ist er laut Fraktionschefin Conny Lüd­de­mann ein Herzensprojekt. Laut Sozialministerin waren heute 60 Beteiligte dabei. Der Runde Tisch wolle sich nicht nur um die Hebammen kümmern, sondern um das Thema natürliche Geburt und Familien. Beispielsweise solle es auch um die Unterstützung von Familien mit besonderen Problemlagen gehen, die Familienhebammen übernehmen.

Ein weiteres wichtiges Thema solle die Ausbildung von Hebammen sein. „Es interessie­ren sich immer weniger junge Frauen dafür, Hebamme zu werden“, sagte Grimm-Benne. Viele seien verunsichert wegen der Berichte über gestiegene Versicherungsprämien und geringe Verdienste.

Bereits vor dem Runden Tisch hatten die Hebammen ein klares Bekenntnis zur natür­li­chen Geburt erwartet. „Das Urvertrauen bei den Frauen muss wieder gestärkt werden“, sagte die Vorsitzende des Landeshebammenverbandes Sachsen-Anhalt, Petra Chlupp­ka.

Sie wies auf das Problem der gestiegenen Haftpflichtversicherungen für die Hebam­men hin. Viele Kolleginnen hätten deshalb ihren Job an den Nagel gehängt. Geburtshilfe au­ßerhalb der Kliniken sei zunehmend schwieriger, die Geburtshäuser in Halle etwa kön­n­ten die Anfrage nicht mehr bewältigen. Hausgeburten gebe es so gut wie nicht mehr. In den Kliniken stießen zwei Prinzipien aufeinander: Auf der einen Seite solle Geld verdient werden, auf der anderen solle so wenig wie möglich eingegriffen werden.

Laut Sozialministerium gab es 2014 landesweit rund 270 Hebammen und Entbindungs­pfle­ger. Mehr als 80 Prozent seien fest angestellt. © dpa/aerzteblatt.de

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