Politik
Bundeszentrale mahnt erneut Masernimpfung für junge Erwachsene an
Freitag, 11. November 2016
Köln – Gesundheitsexperten haben junge Erwachsene in Deutschland erneut zur Masernimpfung aufgerufen. Alle nach 1970 Geborenen zwischen 18 und 45 Jahren, die keine oder nur eine Impfung in der Kindheit hatten oder deren Impfstatus unklar ist, sollten sich einmalig gegen Masern impfen lassen, mahnte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) heute in Köln.
Seit sechs Jahren gibt es eine entsprechende Impfempfehlung für junge Erwachsene, zusätzlich zur zweimaligen Impfung von Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr. Diese sei aber vielen nicht bekannt. Nach einer Umfrage der Bundeszentrale gaben etwa drei Viertel der Erwachsenen in dieser Altersgruppe an, die Masern-Impfempfehlung nicht zu kennen. Impflücken können jedoch eine Weiterverbreitung der Masern fördern.
„Viele nach 1970 geborene Erwachsene wissen nicht, wie wichtig die Impfung gegen Masern für sie ist“, erklärte BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss. Masern seien „keine harmlose Kinderkrankheit“. Bei dem großen Masernausbruch im vergangenen Jahr in Berlin mit rund 1.250 Masernfällen erkrankten demnach nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene. Etwa jeder vierte Erkrankte musste im Krankenhaus behandelt werden.
Bis Anfang Oktober wurden bislang bundesweit 271 Masernfälle registriert – im Vorjahreszeitraum waren es 2.450. Infolge der gehäuften Masernfälle im vergangenen Jahr war ein Gesetz beschlossen worden, das den Impfschutz verbessern soll. Dazu gehören strengere Regeln für die Impfberatung vor dem Kita-Start. Bei Masernfällen können die Behörden ungeimpfte Kinder vom Besuch der Kita oder Schule ausschließen. © afp/aerzteblatt.de

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