Ärzteschaft
Flächendeckende Prävention soll „Diabetes-Tsunami“ stoppen
Freitag, 11. November 2016
Berlin – Die Zahl der Diabetiker steigt in Deutschland kontinuierlich. Bis zum Jahr 2030 gehen Schätzungen von 5,6 Millionen Erkrankten aus. Das wären 580.000 mehr als heute. Anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November fordern Bundesärztekammer (BÄK) und Politiker deshalb die Umsetzung flächendeckender Präventionsmaßnahmen.
So warnte beispielsweis der Magdeburger Bundestagsabgeordnete Tino Sorge (CDU) vor einem drohenden „Diabetes-Tsunami“ und sprach sich erneut für die Verabschiedung einer Nationalen Diabetesstrategie aus. „Wir haben gerade bei Diabetes kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Wir brauchen einen Nationalen Diabetesplan als ganzheitlichen Ansatz, um die Krankheit gesellschaftlich in den Griff zu bekommen“, so der Politiker.
BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery will das Thema Prävention stärker in den Lehrplänen der Schulen verankert wissen. „Es lohnt sich, Kindern vom ersten Schultag an eine gesunde Lebensweise zu vermitteln. Schon etwas mehr regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung verringern deutlich das Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken.“ Er verwies in diesem Zusammenhang auf bestehende Programme wie etwa das AOK-Projekt „Gesund macht Schule“ der Ärztekammern Nordrhein, Hamburg und Sachsen-Anhalt.
Bei der Diabetes-Diagnostik scheint man auf einem guten Weg: Mehr als vier Fünftel aller Diabetiker erhalten in Arztpraxen eine leitliniengerechte Labordiagnostik. Das teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) mit.
Demnach ist die Zahl der Diabetespatienten, für die mindestens einmal jährlich der Langzeitblutzuckerwert (Hba1c) bestimmt wird, im Jahr 2015 auf 81 Prozent geklettert. 2011 lag die Quote noch bei unter 75 Prozent. © hil/sb/aerzteblatt.de

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