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Politik

Pflegeberufe sollen in Sachsen-Anhalt attraktiver werden

Montag, 21. November 2016

Magdeburg – Mehr Vollzeit statt Teilzeit, mehr Weiterbildung und eine bessere Bezahlung – so könnte aus Sicht von Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) der wachsende Bedarf an Pflegekräften gedeckt werden. „Wir müssen die Pflegeberufe attraktiver machen und dabei einen besonderen Blick auf die Arbeitsbedingungen rich­ten“, sagte die Ministerin heute zum Auftakt eines Runden Tisches zum Thema Pflege in Magdeburg. Die allermeisten der landesweit rund 47 000 Pflegekräfte seien Frauen, darunter viele Alleinerziehende.

Eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Sachsen-Anhalt-Thüringen zeige, dass der Bedarf an Fachkräften für die Altenpflege bis zum Jahr 2030 um bis zu 36 Prozent steige. Sie zeige aber auch, dass 60 Prozent der Fachkräfte in Teilzeit arbeiteten, oft unfreiwillig. Zudem verdiene eine Vollzeitpflegekraft im Land rund 1.000 Euro weniger als eine Krankenschwester.

Die Studie zeigt sogar, dass examinierte Altenpfleger in Sachsen-Anhalt schlechter ver­dienen als in allen anderen Bundesländern. Zudem wechselten viele von der Arbeit mit Senioren in die Krankenpflege. „Dieses Ungleichgewicht müssen wir verringern“, sagte Grimm-Benne. Die Zahlen nannte sie erschreckend.

Eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte schafft aber auch wieder neue Probleme: Denn Pflege muss auch bezahlt werden können. Gerade mit Blick auf das Thema Altersarmut müssten auch die steigenden Kosten für die Gepflegten und die Sozialkassen berück­sich­tigt werden, betonte die Ministerin. Sie hob auch hervor: „Jedem soll die Pflege zu­kommen, die er erhalten möchte“.

Eine weitere Stellschraube fand die Studie des IAB bei den Arbeitslosen. Bundesweit ge­be es nur sehr wenige arbeitslose examinierte Altenpflegerinnen, aber recht viele ar­beits­lose Helfer. Die Altenpflegehelferinnen könnten zu Fachkräften weiterqualifiziert wer­den, sagte Grimm-Benne. „Die Qualifizierungsmittel werden noch zu wenig in Anspruch genommen.“

Zum Runden Tisch Pflege kommen im Lauf der Legislaturperiode immer wieder Vertreter von Trägern, Vereinen, Verbänden, aus der Wissenschaft, von Gewerkschaften sowie Politiker zusammen. Sie suchen Lösungen zu verschiedenen Themenfeldern wie der Ausbildung, neuen Wohnformen. © dpa/aerzteblatt.de

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