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Politik

Kaum Studien zur optischen Kohärenztomographie bei Makuladegeneration

Montag, 21. November 2016

/dpa

Köln – Bislang ist unklar, ob Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration oder ei­nem diabetischen Makulaödem von einer optischen Kohärenztomographie (OCT) zur The­rapiesteuerung profitieren. Das berichtet das Institut für Qualität und Wirtschaft­lichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem Vorbericht zum Thema. Interessierte Personen und Institutionen können den Vorbericht bis zum 16. Dezember kommen­tieren.

Die neovaskuläre altersbedingte Makuladegeneration und das diabetische Makulaödem können zu schwerem irreversiblem Sehverlust bis hin zur Erblindung führen. Beide Er­kran­kungen gehen mit dem unerwünschten Wachstum von Blutgefäßen einher. Sie wer­den häufig mit sogenannten VEGF-Inhibitoren behandelt: Diese werden in den Glaskör­per des Auges injiziert (intravitreale operative Medikamentengabe, IVOM) und hemmen das Wachstum von Blutgefäßen. Die Injektionen müssen zu Beginn der Behandlung mo­natlich wiederholt werden, danach können Injektionen entfallen, wenn in der Diagnostik keine neuen Krankheitszeichen nachweisbar sind.

Für diese Diagnostik existieren mehrere Strategien: Sehtests, die Untersuchung des Au­genhintergrundes oder eine OCT. Mit dieser nicht invasiven diagnostischen Methode las­sen sich die Schichten der Netzhaut sehr genau abbilden.

Zunächst ging es dem IQWiG um die Erstdiagnose: „Mangels Studien ist der Nutzen oder Schaden der OCT in der Erstdiagnostik von neovaskulärer altersbedingter Makuladege­ne­ration und diabetischem Makulaödem unklar“, lautet das Fazit der Wissenschaftler.

Beim Vergleich von OCT plus Sehtest zur Therapiesteuerung bei neovaskulärer alters­be­dingter Makuladegeneration mit einem Sehtest allein ergibt sich aus den spärlichen Studiendaten sogar ein Anhaltspunkt für einen Schaden aufgrund von häufigeren Ne­ben­wirkungen in der OCT-Gruppe. Dabei handelte es sich aber um Nebenwirkungen wie Knochenbrüche, Herzerkrankungen und Lungenentzündungen. Inwiefern die OCT dafür konkret verantwortlich war, ist laut IQWiG unklar.

Auch zur Therapiesteuerung ist die Studienlage unbefriedigend, die IQWiG-Autoren iden­tifizierten nur eine randomisierte klinische Studie. Aus ihr konnten die Wissen­schaft­ler keine Anhaltspunkte für einen Nutzen oder Schaden der OCT im Vergleich mit Injek­ti­o­nen in festen Abständen – also ohne OCT-Steuerung – ableiten. © hil/aerzteblatt.de

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