Ausland
China will bis Jahresende landesweites Rauchverbot an öffentlichen Orten
Dienstag, 22. November 2016
Shanghai – China will so rasch wie möglich ein landesweites Rauchverbot an allen öffentlichen Orten einführen. Ein entsprechendes Gesetz sei derzeit in Arbeit und werde hoffentlich noch in diesem Jahr in Kraft treten, sagte der Sprecher der staatlichen Gesundheitskommission, Mao Qunan, heute am Rande einer WHO-Tagung in Shanghai.
China ist der weltweit größte Tabakproduzent, nirgendwo auf der Welt gibt es zudem so viele Raucher wie in der Volksrepublik: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation rauchen mehr als 300 Millionen Chinesen, jeder zweite Mann ist tabaksüchtig. Jedes Jahr sterben eine Million Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. 100.000 Tode jährlich werden dem Passivrauchen zugeschrieben.
Rund 20 Städte haben inzwischen Rauchverbote eingeführt, zuletzt Shanghai in der vergangenen Woche. Die schärfsten Regeln gelten seit Juni 2015 in der Hauptstadt Peking. Doch haben die Behörden trotz hoher Strafen Schwierigkeiten, das Verbot durchzusetzen.
China gehört zu den Nachzüglern im Kampf gegen den Tabakkonsum. Rauchen gehört in dem Land zum Alltag, Zigaretten sind extrem billig. Über ein Drittel der Zigaretten weltweit stammen aus chinesischer Produktion. Das Tabakmonopol liegt bei der Regierung – 2015 brachte die Tabakindustrie dem Staat umgerechnet rund 150 Milliarden Euro an Steuern und Gewinnen ein, das entsprach einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. © afp/aerzteblatt.de

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