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Minen töten deutlich mehr Menschen

Mittwoch, 23. November 2016

München – Die Zahl der durch Landminen verletzten oder getöteten Menschen ist im ver­­gangenen Jahr drastisch gestiegen. Mindestens 6.461 Menschen seien weltweit Op­fer geworden, berichtete die Organisation Handicap International gestern in München un­ter Berufung auf den „Landmine Monitor 2016“. Das sind im Vergleich zum Jahr davor rund 75 Prozent mehr. Damals wurden knapp 3.600 Opfer registriert.

Nachdem seit Ende der 1990er-Jahre mit dem Abschluss eines internationalen Abkom­mens zum Minenverbot die Zahlen kontinuierlich gefallen waren, gab es im Vorjahr erst­mals wieder einen Anstieg. „Das ist es, was uns Sorgen macht“, sagte Eva Maria Fischer, Sprecherin von Handicap International Deutschland.

78 Prozent der Opfer waren den Angaben zufolge Zivilisten – davon wiederum 38 Pro­zent Kinder. Mehr als 60 Staaten und Gebiete sind weltweit mit Minen und explosiven Kriegsresten verseucht. Drei Viertel der Unfälle wurden allerdings alleine aus Afghanis­tan, Libyen, Syrien, der Ukraine und dem Jemen gemeldet.

Der Anstieg der Unfälle zeige, dass es weltweit immer mehr Konflikte gebe, an denen auch viele nicht staatliche Parteien beteiligt seien, sagte Fischer. Das Übereinkommen zum Minenverbot haben nur Staaten unterzeichnet. „Es gibt auch eine klare Zunahme bei der der Verwendung von selbstgebauten und improvisierten Minen.“ 21 Prozent der Unfälle – mehr als 1.300 – seien durch solche Minen verursacht worden. „Die Zahl war noch nie so hoch.“

Ein weiterer Grund für die Anstieg der Zahlen sei die bessere Datengrundlage. Speziell in Libyen und Syrien gebe es aufgrund systematischer Untersuchungen verlässlichere Zahlen. Dennoch geht die Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen, de­ren Vorstand Handicap International angehört, von einer weiter hohen Dunkelziffer aus.

Die Organisation rief alle Staaten dazu auf, dem Einsatz „dieser barbarischen Waffen“ ein Ende zu setzen und mehr Unterstützung für die Minenräumung zu leisten. „Aus un­se­ren Programmen zur Risikoaufklärung, Minenräumung und Opferhilfe in vielen be­troffe­nen Ländern wissen wir, dass diese Unterstützung viele Leben rettet“, sagte Fischer. © dpa/aerzteblatt.de

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