Politik
Krankenkassen geben 317 Millionen Euro für Prävention aus
Mittwoch, 30. November 2016
Berlin – Die Krankenkassen haben im vergangenen Jahr 317 Millionen Euro für Gesundheitsförderung und Prävention ausgegeben. Das sind neun Prozent mehr als im Vorjahr, wie aus dem aktuellen Präventionsbericht von GKV-Spitzenverband und Medizinischem Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) hervorgeht.
Für individuelle Präventionsangebote gaben die Kassen mit über 203 Millionen Euro am meisten Geld aus. Das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Teilnahmerzahlen bei den Kursangeboten, die sich an einzelne Versicherte wenden und sich zum Beispiel mit Bewegungsförderung, Stressbewältigung, Ernährung und Raucherentwöhnung befassen, blieben 2015 mit 1,7 Millionen erreichten Versicherten auf Vorjahresniveau.
Viel haben die gesetzlichen Krankenkassen auch in die betriebliche Gesundheitsförderung investiert. Mit über 76 Millionen Euro und damit zwölf Prozent mehr als 2014 förderten sie entsprechende Maßnahmen, mit denen die psychischen und körperlichen Belastungen am Arbeitsplatz gering gehalten und die Gesundheit der Beschäftigen gestärkt werden sollen. In knapp 11.000 Betrieben konnten damit rund 1,3 Millionen gesetzlich Versicherte direkt angesprochen werden. Durchschnittlich zweieinhalb Jahre unterstützen die Krankenkassen Unternehmen bei entsprechenden Aktivitäten der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Über 38 Millionen Euro gaben die Krankenkassen im Jahr 2015 für gesundheitsfördernde Projekte in Lebenswelten wie zum Beispiel in Wohngebieten, Kindertagesstätten und Schulen aus. Das entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um 20 Prozent. Die Kassen konnten damit nach eigenen Angaben rund 2,5 Millionen Euro insbesondere auch sozial benachteiligte Menschen direkt ansprechen. 43 Prozent der durch gesundheitsförderliche Maßnahmen erreichten Grundschulen und 24 Prozent der erreichten Kitas befanden sich in sozialen Brennpunkten – also in Wohngebieten, die stark von Einkommensarmut, Integrationsproblemen und Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Peter Pick, Geschäftsführer des MDS, wies angesichts das Reports darauf hin, dass es 2019 erstmals einen übergreifenden Präventionsbericht geben wird. Dieser werde die Transparenz auch über die Leistungen anderer Träger herstellen, so Pick. Dieser bilde dann künftig die „Basis für die qualitative und quantitative Weiterentwicklung einer über GKV und Sozialversicherungsträger hinausreichenden gesamtgesellschaftlichen Gesundheitsförderung und Prävention“, erklärte Pick. © may/EB/aerzteblatt.de

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