Politik
Innovationsfonds: Fördergelder für vier universitäre Projekte
Freitag, 2. Dezember 2016
Mainz – Unter den Projekten, die Fördergelder aus dem Innovationsfonds erhalten haben sind vier Projekte, die sich mit Orthopädie, Rheumatologie, Lebererkrankungen und Arzneimittelsicherheit bei Kindern befassen. Darauf hat die Universitätsmedizin Mainz hingewiesen. Die vier Projekte werden zusammen mit rund 20 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds gefördert. Eine Übersicht zu allen Projekten hat das Deutsche Ärzteblatt zusammengetragen.
Ein Projekt, für das die Univeritätsmedizin Mainz federführend verantwortlich ist, zielt demnach auf eine bessere Versorgungsqualität bei Hüft- und Knieendoprothesen ab. Im Rahmen des PROMISE-Projekts, an dem unter anderem das Uniklinikum des Saarlandes und die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Saarland und viele andere beteiligt sind, wollen Wissenschaftler einen Best-Practice-Leitfaden für einen optimierten und standardisierten Gesamtversorgungsprozess bei Gelenkerkrankungen entwickeln. Er soll etwa die Sicherheit der operativen Eingriffe erhöhen und dazu beitragen, Komplikationen weitgehend zu vermeiden.
Weitere Fördergelder fließen in ein Projekt zur Verbesserung der rheumatologischen Versorgung. „Rheuma-VOR“ zielt auf die Frühdiagnose von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ab. Aufbauend auf den Erfahrungen des rheinland-pfälzischen Rheumanetzwerkes ADAPTHERA soll in dieser neuen Versorgungsform durch „koordinierte Kooperation“ zwischen Hausärzten, Fachärzten und Patienten die Frühdiagnose entzündlich-rheumatischer Erkrankungen in drei Bundesländern (Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Saarland) optimiert werden. Die Universitätsmedizin Mainz leitet das Projekt, an dem unter anderem die MHH, das Uniklinikum Saarland, die KVen Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Saarland oder das Deutsche Rheumaforschungszentrum beteiligt sind.
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Im Projekt SEAL – Strukturierte Früh-Erkennung einer Asymptomatischen Leberzirrhose in Rheinland-Pfalz und im Saarland wollen die beteiligten Wissenschaftler herausfinden, inwieweit ein beim Hausarzt während der Check-Up-Untersuchung durchgeführtes Leberwert-Screening dazu beitragen kann, die Frühdiagnose von Leberzirrhose zu verbessern. Die auf Basis des Leberwert-Screenings diagnostizierten Betroffenen sollen in einen strukturierten Versorgungskreis übernommen werden. Das Projekt wird von einem Konsortium aus Universitätsmedizin Mainz, dem Universitätsklinikum des Saarlandes, der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, den Hausärzteverbänden in beiden Bundesländern sowie dem Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) umgesetzt.
Das Projekt KiDSafe, das unter Leitung der Universitätsklinik Erlangen aufgesetzt ist, will die Arzneimitteltherapiesicherheit bei der Versorgung von Kindern verbessern. Den Wissenschaftlern der Uni Mainz zufolge, die neben dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte oder auch den Unikliniken Würzburg, Leipzig und Aachen, beteiligt sind, sind Kinder besonders anfällig für unerwünschte Arzneimittelwirkungen, insbesondere wenn sie Medikamente ohne entsprechende Zulassung erhalten. Ziel des Projekts „KiDSafe“ ist es, diese Problematiken mithilfe einer kontrollierten Behandlung zu reduzieren. Kooperationspartner ist die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin.
Dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) zufolge sind bei 14 von 29 Projekten die aus dem Innovationsfonds gefördert werden, Universitätsklinika federführend. „Es spricht für sich, dass der Innovationsausschuss so viele Uniklinika fördert“, sagte VUD-Präsident Michael D. Albrecht. Die Hochschulmedizin entwickele und erprobe permanent medizinische Innovationen und neue Versorgungsmodelle. „Sie sorgt dafür, dass die daraus gewonnen Erkenntnisse schnell beim Patienten ankommen“, so Albrecht. © hil/sb/aerzteblatt.de

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