NewsAuslandAleppo: Russische Ärztinnen getötet
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Ausland

Aleppo: Russische Ärztinnen getötet

Montag, 5. Dezember 2016

Moskau – Bei einem mutmaßlichen Rebellenangriff auf ein Feldlazarett in der umkämpf­ten nordsyrischen Stadt Aleppo sind nach Angaben aus Moskau zwei Ärztinnen der rus­si­­schen Armee sowie mehrere syrische Zivilisten getötet worden. Eine Ärztin sei im Em­pfangsbereich des Krankenhauses durch den direkten Einschlag einer Granate getötet worden, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Kona­schen­kow, heute in Moskau mit. Auch Patienten seien verletzt worden.

Ein paar Stunden später teilte der Ministeriumssprecher mit, eine weitere russische Ärztin sei ihren Verletzungen erlegen, eine Kinderärztin schwebe noch in Lebensgefahr. Ein Fo­tograf, der für die Nachrichtenagentur AFP arbeitet, berichtete von verbrannten Lazarett­zelten und Arzneipackungen.

„Allem Anschein nach wurde dieses Bombardement von Kämpfern der ,Opposition' ver­übt“, sagte Konaschenkow. „Wir wissen, von wem sie die exakten Koordinaten des russi­schen Krankenhauses bekommen haben", fügte der Sprecher hinzu. „Das Blut unserer Soldatinnen klebt an den Händen derjenigen, die diesen Mord angeordnet haben.“

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums verwies in dem Zusammen­hang erneut auf die Unterstützung der USA, Großbritanniens und Frankreichs für die syri­sch­en Rebellen. Diese kämpfen gegen Machthaber Baschar al-Assad, zu dessen engsten Verbündeten Moskau gehört.

In dem seit März 2011 währenden syrischen Bürgerkrieg wurden wiederholt Kranken­häu­ser angegriffen und medizinisches Personal verletzt oder getötet. Viele der Angriffe werden der syrischen Armee zur Last gelegt.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Montag angekündigt, dass Russ­land und die USA in Kürze über den Abzug aller Rebellen aus dem umkämpften Ostteil der syrischen Stadt Aleppo verhandeln würden. Die Gespräche fänden voraussichtlich am Dienstagabend oder am Mittwoch in Genf statt, sagte er. In jüngster Zeit hatten die syrische Armee und ihre Verbündeten große Teile von Ost-Aleppo von den Rebellen zurückerobert.

In dem Konflikt, der im März 2011 mit zunächst friedlichen Protesten gegen den autoritär regierenden Assad begann, wurden Schätzungen zufolge bisher mehr als 300.000 Men­schen getötet und Millionen in die Flucht getrieben. © afp/aerzteblatt.de

Themen:

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
LNS
LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Aktuelle Kommentare

    Archiv

    NEWSLETTER