Ausland
Aleppo: Russische Ärztinnen getötet
Montag, 5. Dezember 2016
Moskau – Bei einem mutmaßlichen Rebellenangriff auf ein Feldlazarett in der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo sind nach Angaben aus Moskau zwei Ärztinnen der russischen Armee sowie mehrere syrische Zivilisten getötet worden. Eine Ärztin sei im Empfangsbereich des Krankenhauses durch den direkten Einschlag einer Granate getötet worden, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, heute in Moskau mit. Auch Patienten seien verletzt worden.
Ein paar Stunden später teilte der Ministeriumssprecher mit, eine weitere russische Ärztin sei ihren Verletzungen erlegen, eine Kinderärztin schwebe noch in Lebensgefahr. Ein Fotograf, der für die Nachrichtenagentur AFP arbeitet, berichtete von verbrannten Lazarettzelten und Arzneipackungen.
„Allem Anschein nach wurde dieses Bombardement von Kämpfern der ,Opposition' verübt“, sagte Konaschenkow. „Wir wissen, von wem sie die exakten Koordinaten des russischen Krankenhauses bekommen haben", fügte der Sprecher hinzu. „Das Blut unserer Soldatinnen klebt an den Händen derjenigen, die diesen Mord angeordnet haben.“
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Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums verwies in dem Zusammenhang erneut auf die Unterstützung der USA, Großbritanniens und Frankreichs für die syrischen Rebellen. Diese kämpfen gegen Machthaber Baschar al-Assad, zu dessen engsten Verbündeten Moskau gehört.
In dem seit März 2011 währenden syrischen Bürgerkrieg wurden wiederholt Krankenhäuser angegriffen und medizinisches Personal verletzt oder getötet. Viele der Angriffe werden der syrischen Armee zur Last gelegt.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Montag angekündigt, dass Russland und die USA in Kürze über den Abzug aller Rebellen aus dem umkämpften Ostteil der syrischen Stadt Aleppo verhandeln würden. Die Gespräche fänden voraussichtlich am Dienstagabend oder am Mittwoch in Genf statt, sagte er. In jüngster Zeit hatten die syrische Armee und ihre Verbündeten große Teile von Ost-Aleppo von den Rebellen zurückerobert.
In dem Konflikt, der im März 2011 mit zunächst friedlichen Protesten gegen den autoritär regierenden Assad begann, wurden Schätzungen zufolge bisher mehr als 300.000 Menschen getötet und Millionen in die Flucht getrieben. © afp/aerzteblatt.de

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