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Chaotische Zustände nach Ärztestreik in Kenia

Dienstag, 6. Dezember 2016

Nairobi – In Kenia ist ein Ärztestreik aus dem Ruder gelaufen. Mindestens 70 Patienten seien aus psychiatrischen Einrichtungen ausgebrochen, berichtet die Zeitung The Stan­dard. In zwei Kliniken hätten Mütter ihre Kinder auf einem Parkplatz zur Welt ge­bracht, während Ärzte in der Nähe Protestlieder sangen. Andernorts seien Kinder aus der Not heraus auf der Straße geboren worden. Mindestens acht Menschen seien gestorben, nachdem Ärzte und Pfleger die Arbeit niederlegt hätten, so die Zeitung. Die Behörden versuchten derzeit, die Ordnung wiederherzustellen, hieß es.

In Kenias Hauptstadt Nairobi suchte die Polizei laut Standard am späten Montagabend nach mindestens 70 Patienten, die aus psychiatrischen Kliniken ausgebrochen waren. Andere Quellen sprechen von mehr 100 entlaufenen Patienten. Unterdessen wurden psychisch kranke Patienten in der Hafenstadt Mombasa in die Obhut ihrer Angehörigen übergeben. Landesweit schlossen Psychiatrien ihre Tore.

Auch die Versorgung von Notfallpatienten sei durch den Streik der Ärzte und Pfleger nicht mehr gewährleistet. Viele Menschen warteten unversorgt auf eine Behandlung. Dem Bericht zufolge liegen seit mehreren Tagen in mindestens einer Klinik Leichen in den Gängen.

Kenias Gesundheitsarbeiter streiken für höhere Löhne. Bereits 2013 wurde den Anga­ben zufolge ein Tarifvertrag unterzeichnet, der Ärzten und Pflegern eine Gehalts­erhöhung von 300 Prozent zugestehe. Die Kenianische Mediziner- und Apotheker­gewerkschaft (KMPDU) besteht auf einer sofortigen Umsetzung dieser Vereinbarung. © kna/aerzteblatt.de

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