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Ärzteschaft

Orthopäden und Unfallchirurgen drängen auf verpflichtendes Endoprothesen­register

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Berlin – Alle Kliniken in Deutschland, in denen Ärzte Gelenkprothesen einsetzen, sollten sich am Endoprothesenregister Deutschlands (EPRD) beteiligen. Das fordert die Deut­sche Gesellschaft für Endoprothetik (AE), eine Sektion der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Rund 400.000 künstliche Gelenke setzen Operateure jährlich in Deutschland in Hüfte und Knie ein. Für die Patienten bedeutet dies weniger Schmerz und mehr Mobilität. Aber eine flächendeckende Qualitätssicherung ist entscheidend, um die Qualität in der Endoprothetik zu erhalten und stetig zu verbessern. „Hier setzen wir insbesondere auf Register wie das Endoprothesenregister Deutschlands (EPRD), die die Standzeit und mittelfristig auch die Funktion der implantierten Prothesen vergleichen und es uns somit erlauben, die beste Implantatwahl für jeden Patienten zu realisieren“, erläutert der Präsident der AE, Carsten Perka.

Die Qualität eines Registers und die daraus gewonnenen Erkenntnisse hingen allerdings von zahlreichen Faktoren ab. So könne eine Prothese bei einem Patienten frühzeitiger locker werden, dies aber Ergebnis einer weit intensiveren Nutzung durch den Patienten sein. Entscheidend sei, welche Prothese zu welchem Patienten passe, das heißt, welche Aktivitäten die Prothese dem Patienten erlaube, so der Direktor des Centrums für muskuloskeletale Chirurgie an der Charité–Universitätsmedizin Berlin. Eine Entschei­dung dazu könne der Arzt nur auf Basis einer soliden Datengrundlage treffen.

Ein weiterer, entscheidender Faktor für die Ergebnisqualität eines Registers ist die Sorgfalt bei der Dateneingabe. „Bei steigenden Fallzahlen pro Arzt und Klinik muss der einzelne Arzt mehr Patienten versorgen. Zusätzliche administrative Aufgaben wie die Pflege eines Registers sind kaum denkbar“, erläutert Karl-Dieter Heller, Generalsekretär der AE. Ein verpflichtendes Endoprothesenregister verspreche zwar ein Mehr an Qualität, verursache aber auch beträchtlichen Aufwand, der nur durch zusätzliches Personal zu leisten sei, so Heller. © hil/aerzteblatt.de

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