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Patientenfürsprecher in immer mehr Krankenhäusern

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Hannover – Immer mehr niedersächsische Krankenhäuser beschäftigen einen soge­nan­nten Patientenfürsprecher. Inzwischen arbeiteten in mehr als 160 der landesweit 182 Ein­richtungen Ehrenamtliche, die sich für die Belange der Patienten einsetzen, sagte der Pa­tientenschutzbeauftragte des Landes, Peter Wüst, heute in Hannover. Sozialministerin Cornelia Rundt erklärte, Patientenfürsorger könnten Schwachstellen im Krankenhaus auf­decken. Rund die Hälfte der Fürsprecher traf sich zur ersten Fach­tagung dieses neuen Segments.

Die Patientenfürsprecher gibt es in Niedersachsen seit Anfang 2016 – wegen einer Än­de­rung des Krankenhausgesetzes. Hauptgrund war die Mordserie des Krankenpflegers Niels H. in mehreren niedersächsischen Krankenhäusern. Niels H. wurde vom Landge­richt Oldenburg in sechs Fällen unter anderem wegen Mordes verurteilt. Weitere mögli­che Taten werden ihm angelastet. Die Ermittlungen gegen Niels H. sollen Mitte 2017 ab­ge­schlossen sein. Schon jetzt gilt die Mordserie als eine der größten in Deutschland.

Die Patientenfürsprecher diskutierten in Hannover über mögliche Nachbesserungen bei der Ausbildung und bei der konkreten Arbeit sowie über den Sicherheitsaspekt ihrer Auf­gaben. Vor allem Sozialministerin Rundt betonte den Sicherheitsaspekt, der bei den Pa­tien­tenfürsorgern eine Rolle spiele: „Sie haben viele Möglichkeiten, Schwachstellen im Krankenhaus zu entdecken und gegenüber dem Träger Anregungen für Verbesserun­­gen zu geben“, sagte sie. „Als ehrenamtliche und unabhängige Ansprechpersonen sind sie ein wichtiges Bindeglied.“

Doch können Patientenfürsorger die Sicherheit in Einrichtungen wirklich verbessern? Martin Götz vom Bremer Gesundheitssenat äußerte sich skeptisch: „Sicherheit steht bei deren Arbeit in Bremen nicht im Vordergrund“, sagte er. In der Hansestadt gibt es die Pa­tientenfürsprecher schon länger. Es gehe vor allem um das Wohl und die Wünsche der Patienten. Seine Aussagen ernteten Applaus unter den Anwesenden.

Götz warnte davor, die Patientenfürsorger dafür einzusetzen, dem eigentlichen Pflege­per­sonal Aufgaben abzunehmen. Der niedersächsische Patientenschutzbeauftragte Wüst merkte an: „Die Patientenfürsorger erhöhen schon allein dadurch die Sicherheit in den Einrichtungen, weil sie sich um die Belange der Patienten kümmern.“

Ein Großteil der Ehrenamtlichen wurde vom Sozialverband umfangreich für die Aufgabe geschult. Sie arbeiten in der Regel zwischen sechs und acht Stunden pro Woche in den Einrichtungen. „Viele von ihnen haben bereits in Krankenhäusern gearbeitet und enga­gieren sich nun im Ruhestand weiter“, sagte Götz. Die meisten der angereisten Ehren­amtlichen gaben an, eine Aufwandsentschädigung zu erhalten. © dpa/aerzteblatt.de

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