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Politik

Schleswig-Holstein: Alheit verteidigt Krankenhausplan gegen Kritik

Dienstag, 13. Dezember 2016

Kiel – Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD) hat den ab Januar geltenden Krankenhausplan gegen Kritik der Krankenkassen verteidigt. „Dass die Kran­kenkassen schlicht andere Interessen haben als wir, nämlich gerne mehr Betten ab­bau­en wollen, mehr einsparen wollen, ist nicht unser Konzept“, sagte die Ministerin bei der Vorstellung des Plans heute in Kiel. „Unser Konzept ist eine gute flächendeckende Ver­sorgung.“ Die Schärfe der Kritik, die sie nur zum Teil nachvollziehen könne, habe sie aber überrascht.

Krankenkassenverbände hatten den Krankenhausplan gestern massiv kritisiert. Für die zukunftssichere Ausgestaltung der Krankenhauslandschaft sei kein Konzept erkennbar, hieß es in der Mitteilung von vdek und BKK. Es würden angesichts der demografischen Entwicklung und des sich verstärkenden Fachkräftemangels notwendige Umsteuerungen de facto verhindert.

Nach Ansicht Alheits reagiert das Ministerium hingegen gerade auf die sich wandelnden Bedarfe. So soll etwa das stationäre Versorgungsangebot in der Kinder- und Jugend­psy­chiatrie ausgebaut und das geriatrische Versorgungskonzept des Landes in den Kran­kenhausplan integriert werden. Auch die Palliativmedizin wird künftig vom Land geplant. Damit erhalte das Land erstmalig eine Übersicht über die Angebote in diesem Bereich, sagte die Ministerin.

Die Zahl der Betten bleibt relativ konstant. 2016 gab es 15.167 Krankenhausplanbetten, 2017 sind es 15.020. Innerhalb der Fachgebiete gebe es allerdings zum Teil „enorme Verschiebungen“, sagte die Ministerin. Ursächlich sei die demografische Entwicklung und damit die sich wandelnden Anforderungen. So werden in den chirurgischen Fächern 549 Betten abgebaut, in der Inneren Medizin, der Neurologie und der Geriatrie kommen 430 Betten hinzu. Auch soll die tagesklinische Versorgung gestärkt werden.

Unterstützung bekommt die Ministerin von der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Hol­stein (KGSH). Mit dem Plan werde die Versorgungslandschaft im Norden „behutsam aber deutlich weiterentwickelt“, teilte die KGSH mit.

CDU und FDP kritisierten hingegen den Plan. Dieser sei kein Konzept für die nächsten Jahre, sondern eine Beschreibung des Ist-Zustandes, monierte die sozialpolitische Spre­cherin der CDU-Landtagsfraktion, Katja Rathje-Hoffmann. „Krankenhäuser und Patienten brauchen keine Chronistin, sondern eine Gestalterin.“

Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Heiner Garg, sagte, Alheit habe „ganz offensichtlich“ keine Vorstellung davon, wie sie die Krankenhausstruktur zu­kunftsfähig gestalten wolle. Er warf ihr Desinteresse an medizinischen Versorgungs­fra­gen vor. Er vermisse im Plan konsequente Antworten auf die zentralen Fragen, wie viel Zentralisierung und Spezialisierung das Land braucht. © dpa/aerzteblatt.de

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