Politik
Merkel: Pflegekräfte müssen besser bezahlt werden
Montag, 19. Dezember 2016
Berlin – Pflegekräfte in Deutschland werden nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht ausreichend bezahlt. Merkel sagte in ihrer am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Videobotschaft: „Die Bezahlung ist immer noch so, dass viele sagen: Das ist nicht ausreichend – und das kann ich auch verstehen.“ Sie zollte Menschen, die sich für diesen Beruf entscheiden, „große Anerkennung“. Das sei eine anstrengende Tätigkeit mit großer Verantwortung.
Pflegekräfte bräuchten eine qualifizierte Ausbildung, sagte Merkel im Gespräch mit der Altenpflegerin Bonnie-Bianca Karge aus Berlin. Die Kanzlerin unterstrich: „Wir geben jetzt sowohl für die ambulante Pflege als auch für die stationäre Pflege deutlich mehr Geld aus, und wir wollen auch den Personalschlüssel verbessern.“ Wie weit das Berufsbild eigenständig bleiben solle, müsse noch weiter im parlamentarischen Verfahren diskutiert werden, sagte Merkel offensichtlich mit Blick auf Pläne über eine Zusammenlegung der Ausbildung von Kinderkranken-, Kranken- und Altenpflege.
Merkel sieht Verbesserungen durch die drei Pflegestärkungsgesetze. Die Einführung der neuen Pflegegrade tritt am 1. Januar 2017 in Kraft. Damit gehe es künftig um die tatsächlichen Einschränkungen, die jemand habe, unabhängig von der Art der Behinderung. Das sei speziell für Demenzkranke eine Verbesserung.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erklärte, es sei gut, dass Merkel Defizite bei der Pflege anspreche. „Jedoch hat sich die von ihr geführte Bundesregierung nicht dazu durchringen können, auch eine Lösung anzubieten“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch. „Es gibt keine gesetzliche Regelung für einen einheitlichen Personalschlüssel in deutschen Pflegeheimen. So wird auch weiter auf Kosten der Fachkräfte gespart.“ © dpa/afp/aerzteblatt.de

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