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Ausland

Ein Zehntel Chinas liegt unter Smog-Glocke

Montag, 19. Dezember 2016

/dpa

Peking – Überfüllte Krankenhäuser, gestrichene Flüge und gesperrte Schnell­straßen: Vie­le Städte Chinas haben erneut wegen starken Smogs die höchste Alarmstufe ausge­rufen. In insgesamt 23 Städten gilt seit Freitag und noch bis Mittwoch Alarmstufe Rot, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua heute berichtete. Insgesamt ein Zehntel der Volks­republik war demnach von Smog betroffen.

In Peking maß die US-Botschaft heute eine Feinstaubbelastung von 200 Mikro­gramm pro Kubikmeter – sie war damit niedriger als erwartet, erreichte aber immer noch das Acht­fa­che des von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Grenz­werts. Pekings Me­teorologen warnten jedoch, dass der giftige Smog bis Montagabend weiter zu­nehmen werde.

Das Umweltschutzministerium machte Maßnahmen wie die zeitweilige Schließung von Fa­briken und Einschränkungen beim Autoverkehr für den relativ niedrigen Wert verant­wort­lich. Pekings Meteorologen warnten jedoch, dass der giftige Smog spätestens am Diens­tag wieder zunehmen werde.

Am schlimmsten schien die Lage in der rund hundert Kilometer weiter östlich gelegenen Hafenstadt Tianjin zu sein. Dort erreichten die Werte nach Angaben des staatlichen Fern­sehens 400 Mikrogramm pro Kubikmeter. Seit Beginn des Smogalarms wurden 180 Flüge gestrichen und fast alle Schnellstraßen in der Region geschlossen. Die Kranken­häuser seien mit Patienten überfüllt, die unter Atemwegserkrankungen litten, berichtete die Volkszeitung.

Vor einem Jahr war zum ersten Mal seit Inkrafttreten eines Maßnahmenkatalogs zum Kampf gegen Luftverschmutzung im Jahr 2013 die höchste Smog-Alarmstufe ausgeru­fen worden. Verantwortlich für den Smog – vor allem in den Wintermonaten ist dieser nicht ungewöhnlich – ist vor allem Chinas hoher Kohleverbrauch beim Heizen und der Ener­gie­­gewinnung.

China hat der Luftverschmutzung in seinen Großstädten den Kampf angesagt. Experten bewerten die Fortschritte der Regierung jedoch als durchwachsen. Laut Messungen der Umweltorganisation Greenpeace ist die Konzentration von besonders gefährlichem Fein­staub – er steckt in Abgasen, wird aber auch durch den Abrieb von Autoreifen verur­sacht und kann durch die Lunge ins Blut gelangen– zwischen Januar 2015 und März 2016 um zehn Prozent gesunken.

Vor allem in der Region rund um Peking sei dieser Trend aber schon wieder zum Erlie­gen gekommen. Viele Fabriken rund um die Stadt blasen laut Greenpeace trotz strenger Auflagen und Verbote noch immer dreckige Abgase in den Himmel. Die Regierung kon­trolliere nicht streng genug. Laut Vorhersagen können die Menschen in Peking frühes­tens am Donnerstag wieder mit besserer Luft rechnen. Bei kaltem Nordwind werde der Smog dann aus der Stadt geblasen. © afp/dpa/aerzteblatt.de

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