Vermischtes
RKI: Mehr Syphilisfälle, frühe Norovirus-Saison
Montag, 19. Dezember 2016
Berlin – Die Zahl der Syphilisinfektionen ist in Deutschland erneut stark gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) bundesweit 6.834 Fälle gemeldet. Das waren rund 19 Prozent oder 1.100 Fälle mehr als im Vorjahr, wie das Institut heute in Berlin mitteilte. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen gab es demnach einen Anstieg. Die Mehrheit der Infektionen betrifft weiterhin Männer, die Sex mit Männern haben. Der Frauenanteil liegt bei 6,2 Prozent aller gemeldeten Infektionen.
Die mit Abstand meisten Syphilispatienten im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in Berlin mit 39 Infektionsfällen pro 100.000 Einwohner, gefolgt von Hamburg mit rund 21 Fällen. Alle anderen Bundesländer liegen im einstelligen Bereich. Schlusslicht sind den Angaben zufolge Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Der Durchschnitt liegt bei 8,5 Fällen pro 100.000 Einwohner.
Deutlich heftiger und früher ausgebrochen ist in diesem Jahr auch die Norovirus-Saison. Im November wurden bundesweit insgesamt mehr als 14.500 bestätigte Fälle des hochansteckenden Brechdurchfalls registriert, wie das RKI heute in seinem aktuellen Epidemiologischen Bulletin mitteilte. In den Vorjahren wurden im gleichen Zeitraum jeweils zwischen 6.131 und 10.884 Fälle übermittelt.
Grund für das besonders starke Auftreten des für den Herbst und Winter typischen Norovirus könnte demnach ein neuer Virus-Untertyp sein. Auch in der Vergangenheit seien Saisons mit einem frühen Anstieg und außergewöhnlich hohen Erkrankungszahlen häufig mit dem Erscheinen eines neuen sogenannten Norovirus-Genotyps einhergegangen, so das RKI. © afp/kna/aerzteblatt.de

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